14. April 2010, Serbien

Sternenhimmel im Belgrader Planetarium erleben

Immer freitags und samstags, vorausgesetzt es herrscht klare Sicht, fahren die Teleskope des Belgrader Observatoriums auf der Festung Kalemegdan aus – und jeder interessierte Sternengucker-Laie kann einmal durchschauen, unter fachkundiger Anleitung. Der Preis für das „himmlische“ Vergnügen beträgt gerade einmal 30 Dinar (rund 30 Eurocent). Neben zwei großen Nacht-Teleskopen stehen auf der Besucherterrasse des Observatoriums zudem auch vier Tages-Teleskope mit denen statt dem Himmel das Stadtpanorama erkundet werden kann. Mehr unter www.adrb.org auch in englischer Sprache.

Das dazugehörende Belgrader Planetarium wiederum ist seit 1970 in einem ehemaligen türkischen Bad unterhalb der Festung Kalemegdan untergebracht und zu Fuß rasch erreicht. Die Astronomische Gesellschaft „Rudjer Boskovic“, die es betreibt, gehört zu den ältesten in Europa und ist zugleich die älteste auf dem Balkan. Gegründet 1934 durch eine Gruppe von Studenten, waren es zunächst nur eine Handvoll Mitglieder, die sich gemeinsam dem Sternenhimmel widmeten. Heute hat die Gesellschaft über 700 Mitglieder.

Jeden Samstagabend um 19.00 Uhr zwischen dem 1. Mai und 30. September kann man hier eine Stunde lang den Sternenhimmel erklärend erkunden. Der Ticketpreis für die 60-minütige astronomische Lektion liegt bei 150 Dinar (etwa 1,50 Euro). Wer bis dahin nicht warten will, kann täglich den aktuellen Belgrader Sternenhimmel auf der Website betrachten.

Übrigens: Milorad B. Protić, 2001 verstorbener jugoslawischer Astronom (Jahrgang 1910), war dreimaliger Direktor der Belgrader Sternwarte. Nicht ohne Grund, denn dem gelehrten Sterngucker wurde für sein Wirken auf den Gebieten der fundamentalen Astronomie und der Himmelmechanik sogar der Asteroid namens Protitch gewidmet. Er hat nämlich zwischen den späten 1930er und frühen 1950er Jahren allein sieben Asteroiden entdeckt, die nun alle Namen tragen, die in Bezug zu seiner Heimat stehen. So etwa 1936 den Asteroiden Srbija und 1938 Beograd.

Hätten Sie’s gewusst? Das serbischen Wort zvezda steht für „Stern“ und so wurde der damals neue Stadtteil Zvezdara nach der bereits 1887 dort erbauten Sternwarte, serbisch Zvezdarnica, benannt. Auf dem Stadtwappen des 32 Quadratkilometern Belgrader Viertels findet man denn auch ein Sternbild, genauer gesagt die sieben Sterne, die den so genannten „Kleinen Bären“ bilden. (Nationale Tourismus Organisation Serbiens)



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