16. April 2010, Musik, Ungarn

World Music meets Techno beim VOLT-Festival Sopron

Zwar scheint es noch immer so etwas wie ein Geheimtipp an der ungarisch-österreichischen Grenze zu sein und wird auch immer noch gerne als kleiner Bruder des Budapester Sziget Festivals bezeichnet, was auch nicht ganz falsch ist – aber es wird dem inzwischen recht stattlichen Musikevent in Sopron auch nicht mehr ganz gerecht: Gemeint ist das VOLT Festival, das 2010 vom 30. Juni bis 3. Juli die Grenzstadt rocken lässt. Auf dem Gelände des malerisch im Wald gelegenen und international bekannten Löwe-Campings treten seit 1993 alljährlich auf zehn Bühnen weit über 200 Bands auf, die den Besuchern gehörig einheizen. 

Dabei sind die Veranstalter stets erfolgreich darin, mit dem Line-Up ein weit gefasstes Spektrum an Musik abzudecken. So treffen hier Stilrichtungen wie Jazz auf Hip Hop oder Techno auf World Music, wechseln sich Stars und Newcomers mit DJs ab. Außerdem sind während der vier Tage eine Menge Restaurants, Cafés, Bars, Bier- und Weinstuben 24 Stunden am Tag geöffnet. Die Besucherzahlen bewegen sich inzwischen auf die 100.000 zu.

Im Vorverkauf gibt es die Tages- wie Dauerkarten bis etwa zwei Wochen vor Festivalbeginn vergünstigt, ein Klick auf www.volt.hu lohnt sich daher frühzeitig. Besitzer von Dauerkarten sind gleichzeitig berechtigt, am bzw. auf dem Festivalgelände zu campen. Auch im Angebot: Kombikarten für den inzwischen dritten Ableger des Sziget Festivals, das Heineken Balaton Sound.

Sopron, auch als Ödenburg bekannt, selbst blickt auf eine über 700-jährige Stadtgeschichte zurück. Kontrastreicher könnten Austragungsort und Zielgruppe des VOLT Festivals gar nicht sein – doch der Erfolg gibt dem Eventkonzept Recht. Sopron entwickelte sich aus dem alten römischen Ort Scrabantia, einer wichtigen Station der früheren Bernsteinstraße. Entsprechend sind Skulpturen, Steinmetzarbeiten und Mauerreste des einst reichen römischen Forums im unteren Geschoss des Feuerturms, des 61 Meter hohen Wahrzeichens, ausgestellt. Die barocke Altstadt gehört zu den schönsten Ungarns, viele Häuser haben gotische Fundamente. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Sopron über 40 Jahre lang eingekeilt im Grenzgebiet, erst der Fall des Eisernen Vorhangs brachte frischen Wind in die einst wichtige Stadt, wo zu Zeiten der Türkenbesetzung sogar drei Krönungen stattfanden. Inzwischen hat sich die Stadt nicht nur als Austragungsort des VOLT Festivals einen Namen gemacht, sondern vor allem als Gesundheitszentrum. Denn: Keine andere ungarische Stadt hat derart viele Zahnärzte pro Einwohner. Mehr auch in deutscher Sprache unter http://portal.sopron.hu/Sopron/portal/german. (Ungarisches Fremdenverkehrsamt)



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