18. April 2010, Kroatien

Mit dem Hund auf Jagd in Kroatien

„Kroatien – ein Land der Jagd“ war das Motto der größten diesjährigen europäischen Jagd- und Angelfischereimesse, die in Dortmund unter dem Namen „Jagd & Hund“ stattfand. Daran nahmen 680 Aussteller aus 36 Ländern teil. Es handelt sich um eine spezialisierte Messe zur Förderung der Jagd, der Angelfischerei, der Kynologie und der Natur in ihrer Gesamtheit.

In Kroatien gibt es 1060 Jagdreviere, die sich auf 5500 Quadratmetern erstrecken und einige von ihnen sind wahre Angebotsperlen. Um die Jagdreviere kümmert sich seit 85 Jahren der Kroatische Jagdverein, der heute 55000 Mitglieder und 10000 andere Jäger zählt.
Jährlich besuchen 10000 ausländische Jäger die kroatischen Jagdreviere und um diese Zahl zu steigern, renoviert der Verein Jagdobjekte hoher Kategorie.

Kroatien besitzt einen großen Reichtum erhaltener und vielfältiger Natur und hat alle großen internationalen Konventionen unterschrieben, die den Naturschutz betreffen. Durch verschiedene Schutzformen sind 18% des Territoriums von Kroatien abgedeckt, wie auch zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Auf 2,7 Millionen Hektar Wald kann man 4500 Pflanzenarten finden, wovon 260 autochthone Baumarten sind und mehr als 100 Pflanzengemeinschaften.

Etwa 48 Prozent des Festlands Kroatiens sind vom Wald bedeckt und diese Wälder gehören zu den am besten erhaltenen und gesündesten in ganz Europa.

Das, was die Naturschönheiten, warmes Meer und mediterranes Klima für den adriatischen Tourismus sind, sind Jagd, Angelfischerei und Dorftourismus für den kontinentalen Tourismus in Kroatien. Den Einblick in die kroatische nationale Jagdkultur und den Teil des natürlichen Erbes, der mit der Tierwelt der kroatischen Gebiete verbunden ist, kann man am besten im Jagdmuseum in Zagreb bekommen. Seine Rolle ist heute lernorientiert und erzieherisch, weil es bei den Besuchern das Gefühl erweckt, den Naturreichtum schützen und fördern zu müssen. Es wird die Einstellung gelehrt, dass die Fauna und die Natur allgemein geschützt werden müssen.

Da man die Spitzentrophäen des Wilds nicht ins Ausland transportieren darf, werden im Museum alle Exemplare aufbewahrt, welche die Republik Kroatien abgekauft hat. Diese Trophäen hinterlassen auf die Besucher einen besonderen Eindruck, den sie so schnell nicht vergessen. Auf zwei Stockwerken ist die ständige Aufstellung, die nach thematischen Sammlungen gegliedert ist, vorgestellt. So kann man die Sammlung mit mehr als 400 Wildtrophäen sehen, wie auch die osteologische Sammlung mit mehr als 200 Fossilexemplaren, eine Sammlung mit mehr als 1000 Vogeleiern, etwa 350 präparierten Säugetieren und Vögel, 52 Jagdwaffen, ca. 200 Exemplare des Jagdwerkzeugs und der Munition und eine Sammlung mit über 400 Exemplaren von Jagdabzeichen und Jagdorden.

Die ambientale Darstellung der Standorte von Pflanzen- und Tierwelt kroatischen Gebiets und die Simulierung der natürlichen Landschaft ist geschaffen durch die Präsentation eines Teils der Exemplare mit beleuchteter Szenografie in zehn großen Dioramen, die durch Vogelgesang und Naturgeräusche belegt sind. Den Eindruck des Jagdkolorits erhöhen durch die Handwerksperfektion gebaute Modelle von Jagdhäusern, Futterstellen und anderen jagdtechnischen und Zuchtobjekten und diese Ausstellungsobjekte sind gleichzeitig unersetzliche Hilfsmittel für die Belehrung der Jäger und all derjenigen, die Jagdschulen und –Fakultäten besuchen.
Eine Besonderheit sind im Museum einige Fossilfunde des Elchs und des Riesenhirschs und eine reiche Sammlung untypischer, abnormaler und anderer Wildtrophäen und eine osteologische Knochensammlung.
Auch die historische Entwicklung der Jagdwaffen ist dargestellt und zwar von der Zeit als man anfing, Schießpulver zu benutzen, über die Entwicklung der Munition, der Jagdausstattung und der beschädigten Jagdwaffen, bis hin zu den Waffen der Wilderer u. a.
Der ganze Raum des Museums ist vom Vogelgesang und Naturgeräuschen erfüllt, sodass sich die Besucher so fühlen, als seien sie wirklich in der Natur.

Die Museumssammlungen zeugen von der hundertjährigen Jagd- und Zuchtkultur in Kroatien. Nach Zagreb kommen und das Jagdmuseum nicht besuchen, wäre wirklich schade, denn so kann man sich zumindest für einen kurzen Moment vom stressigen Stadtalltag erholen und den Ruf der grünen Weiten mit der reichen Fauna der beneidenswert gepflegten Jagdreviere fühlen. Kroatischer Jagdverein; www.hks.com.hr (Kroatische Zentrale für Tourismus)



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