19. April 2010, Fluggesellschaften

Droht Pleitewelle bei Airlines durch Flugverbot?

Durch das tagelange Flugverbot aufgrund der Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajöküll, entstehen der Luftfahrtbranche, ungeachtet der Legitimation der aufkeimenden Kritik, immense Verluste. Laut Schätzungen der internationalen Flugvereinigung IATA belaufen sich die Kosten für die bisher viertägige Sperrung des Luftraums bereits auf 250 Milliarden Dollar. Lufthansa allein spricht von Schäden in Höhe von 25 Millionen Euro pro Tag. Hält die Situation länger an, könnte das das „Aus“ für einige Airlines bedeuten. Jetzt prüft man in Brüssel die Möglichkeiten der staatlichen Soforthilfe für die angeschlagene Branche.

Die EU-Wettbewerbskommission will einen Plan mit Regeln aufstellen, innerhalb derer die Mitgliedsstaaten, ähnlich, wie nach dem den Terroranschlägen vom 11. September, ihren nationalen Unternehmen mit schnellen Finanzhilfen unter die Arme greifen können. Grundlage hierfür bildet Artikel 107 des EU-Vertrags, der Beihilfen nach außerordentlichen Ereignissen, wie Naturkatastrophen regelt.

Betroffen von den Ausfällen ist neben dem Passagier- auch der Frachtverkehr und damit die gesamte wirtschaftliche Wertschöpfungskette. Der deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) beziffert den Umsatzausfall durch das Flugverbot in der Bundesrepublik auf rund eine Milliarden Euro pro Tag. Insgesamt würden wertmäßig rund 35 bis 40 Prozent des internationalen Handels per Luftfracht abgewickelt, teilte DIHK-Chefsvolkswirt Volker Treier welt-online mit. (RNO)



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