22. April 2010, Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen fördert Institut für Solarforschung

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den Aufbau eines Instituts für Solarforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 27 Millionen Euro. Das DLR verabredet mit dem Land NRW derzeit einen Fahrplan zur Gründung des europaweit einzigartigen Spitzeninstituts. Die DLR-Einrichtung soll eng mit dem Solar-Institut Jülich der Fachhochschule Aachen zusammenarbeiten.

NRW-Innovationsminister Pinkwart sagte: „In solarthermischen Kraftwerken wird die Energie der Sonne gebündelt, um damit umweltfreundlich CO2-freien Strom zu gewinnen. Die Forscher im DLR-Institut für Solarforschung arbeiten daran, die Sonnenenergie im Mittelmeerraum in Zukunft für die Stromgewinnung bei uns zu nutzen. Die Technologie der solarthermischen Kraftwerke leistet einen wesentlichen Beitrag zu der DESERTEC Industrie-Initiative, zu der das DLR die grundlegenden Konzepte erarbeitet hat. Das Interesse an dieser Technologie ist weltweit enorm. Mit dem Forschungsinstitut kann sich Nordrhein-Westfalen wichtige Anteile an diesem boomenden Exportmarkt sichern.“

Das Institut für Solarforschung soll seinen Sitz in Köln haben, gleichzeitig will das DLR seine Aktivitäten in Jülich in der Nachbarschaft des Solarturms massiv ausbauen. Das DLR hatte bereits Planung, Bau und Inbetriebnahme des Solarturms Jülich wissenschaftlich begleitet und unterstützt. Die Gründung eines DLR-Instituts für Solarforschung stärkt zum einen das Cluster „EnergieForschung.NRW“ und zum anderen die Energie-Forschung in der Region Aachen-Köln-Bonn mit Jülich im Zentrum. Hinzu kommen zwei Außenstellen des Instituts in Stuttgart und im spanischen Almeria.

„Das DLR hat eine weltweit einmalige Kompetenz und Forschungsinfrastruktur auf dem Gebiet der solarthermischen Stromerzeugung. In Verbindung mit den Forschungsbereichen Gasturbinentechnik, Werkstofftechnik, Hochtemperaturwärmespeicherung und Energiesystemanalyse ist das DLR in einer einzigartigen Position, die relevante Industrie beim Aufbau solarthermischer Kraftwerke zu unterstützen und damit wichtige Beiträge zur Realisierung des DESERTEC-Projekts zu leisten“, sagt Prof. Ulrich Wagner, DLR-Vorstand für die Forschungsbereiche Energie und Verkehr: „Köln, Jülich und Stuttgart sind wegen des wissenschaftlichen Umfelds und der Anbindung an Industriebetriebe vor Ort ideale Standorte, um die konzentrierende Solartechnik weiterzuentwickeln.“

Solarthermische Kraftwerke sind neben Windenergie und Biomasse eine wichtige großtechnische Option, um regenerativ und CO2-frei Strom und Wärme zu erzeugen. Die Kraftwerke sind geeignet, in Südeuropa und rund um das Mittelmeer Strom, Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe und Trinkwasser für diese Regionen zur Verfügung zu stellen. Durch Hochspannungsgleichstromkabel soll ein Teil des erzeugten Stroms aus den Solarkraftwerken am Mittelmeer in Zukunft auch in nördliche Industriestaaten fließen. Das neu geschaffene Institut in Köln und Jülich wird sich aktiv an der Entwicklung dieser Technologien beteiligen. (DLR)



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