25. April 2010, Möhnesee

Klein aber fein: die Drüggelter Kunststückchen

Rhythmus, Leuchtkunst, sakrale Objekte und bezaubernde Lichtanimationen ziehen bei den Drüggelter Kunst-Stückchen die Besucher in ihren Bann. Neben Konzerten der Sparte Jazz und Rhythm erfreuen sie sich bei Westfalens kleinstem aber feinen Festival vom 22. bis 24. Mai auch optisch an allerlei Kunstformen. Dem australischen Didgeridoo wird eine zeremonielle Bedeutung und sogar Heilkräfte nachgesagt. Meister auf dem vermutlich ältesten Blasinstrument der Welt entführen am Pfingswochenende das Publikum auf magische Traumreisen in Zeiten von Göttern, Geistern und Tiermenschen.

„Journey into Sound“ heißt das Programm des DidgeriDuos TimTom, das am Festival-Sonntag verteilt über den Nachmittag kleine Konzerte einstreut und dabei öfter den Standort wechselt. Beeinflusst von traditionellen Tribals, gregorianischen Gesängen und indischen Mantren, wechseln bei Tim Reismann aus Soest und Thomas Koslowski aus Anröchte percussive Elemente mit sphärischen Klangkollagen. Die ausgefallene Mischung des erdigen Didgeridoo-Sounds, kombiniert mit den extravaganten Höhen des Obertongesangs, verwoben mit exotischen Klängen von Sruti-Box und Sansula, verschmelzen zu wahren Klangspiralen. Ein akustischer Ausflug in Sphären irgendwo zwischen Erde und Sternen. Wie kein anderer Raum bietet sich der zwölfeckige Zentralbau der Drüggelter Kapelle mit seinem einzigartigen Ambiente an, als Klangkörper diesen bemerkenswerten Sound zu verstärken.

Wer bei den Darbietungen von TimTom auf den Geschmack kommt, kann sich bei Thomas Gillmeister Tipps für den Bau eines Didgeridoos holen. Der Profi leitet unter dem Label „The Om of Oz“ Workshops und vermittelte auch den Akteuren von TimTom den Umgang mit dem ungewöhnlichen Instrument. Von 14 bis 17 Uhr gibt der Könner am Sonntag sein Wissen an die Festivalbesucher weiter.

Auch die bildende Kunst hat ihren Platz bei den Kunst-Stückchen: An allen Tagen stellt Günter Rückert einige seiner faszinierenden Werke in der Konzertscheune aus. „Bunter Hund“ gibt das Multitalent als Beruf an, denn neben der Malerei gilt seine Liebe dem Schreiben und der Regiearbeit (Dortmunder Geierabend). In Drüggelte jedoch stehen seine Zeichnungen und Karikaturen im Vordergrund. Absurdes in sanften Farben, das Typische einer Figur mit sparsam angesetztem Strich festgehalten – diese Stilmittel ermöglichen dem Betrachter, die Fantasie spielen zu lassen.

Einen Glanzpunkt im wahrsten Sinne des Wortes setzt das Projekt World of Lights mit der Illumination der Fassaden von Kapelle und Scheune. Erstmals wird damit in Drüggelte eine Lichtinstallation präsentiert. Wenn die Nacht hereinbricht, erstrahlen die Lichtakzente in voller Schönheit mit Mustern und Ornamenten. Themen aus der Kapelle wie das Säulenkapitel werden aufgegriffen und farblich verfremdet per Dia an die Außenwand projiziert. Wolfgang Flammersfeld plant darüber hinaus, auf der Wiese Kuben aufzustellen, die mit Licht inszeniert werden. Damit tragen die Festival-Organisatoren im Jahr der Kulturhauptstadt mit dem Schwerpunkt Lichtkunst der regionalen Kulturförderung Rechnung.

In der Kapelle zeigt die Künstlerin Antje Prager-Andresen einen Zyklus von Kreuzen, die eigens für die Ausstellung angefertigt wurden. Dafür hat sich die stellvertretende Vorsitzende des Soester Kulturausschusses von der geheimnisvollen Aura des Gebäudes inspirieren lassen.
VVK: www.hellweg-ticket.de und www.drueggelter-kunst-stueckchen.de. (Touristik GmbH Möhnesee)



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