27. April 2010, Griechenland

Griechenland: durch Tourismus aus der Finanzkrise?

Die griechische Regierung setzt trotz Finanzkrise weiter stark auf den wichtigsten Wirtschaftsfaktor des Landes: den Tourismus. Das bestätigte Premierminister Jorgos Papandreou am Mittwoch im Rahmen einer Veranstaltung der Vereinigung griechischer Touristikunternehmen (SETE). Gleichzeitig kündigte Papandreou ein umfassendes Maßnahmenpaket an, das ab sofort umgesetzt wird. Unter anderem werden die Start- und Landegebühren der griechischen Flughäfen während der kommenden Sommersaison wegfallen – einzige Ausnahme: der internationale Athener Airport Eleftherios Venizelos.

Premierminister Jorgos Papandreou sagte während der SETE-Versammlung unter anderem, dass seine Regierung fest entschlossen sei, nicht nur das Land aus der Krise herauszuführen, sondern auch den Tourismus wieder als eine der wichtigsten Einnahmequellen zu etablieren.

Umfassendes Paket mit Sofortmaßnahmen
Diesen Worten werden umgehend Taten folgen. Die Regierung wird ein umfassendes Paket an Maßnahmen beschließen, die in den nächsten Wochen in Kraft treten. Dazu zählen folgende Regelungen:

  • Die Start- und Landegebühren der griechischen Flughäfen werden für die Dauer der kommenden Sommersaison komplett abgeschafft. In der Neben- und Zwischensaison werden sie um 50 Prozent gegenüber dem heutigen Stand reduziert. Diese Regelung gilt nicht für den Athener Airport. Flugreisen nach Griechenland werden so für Touristen deutlich preisgünstiger. So soll das Flugaufkommen kurzfristig gesteigert werden. Die über den Sommer hinaus geltende Reduktion soll zusätzlich die Saison im Sinne der Anbieter verlängern.
  • Die so genannte „Cabotage-Regelung“ für Kreuzfahrtschiffe wird aufgehoben. Diese Regel besagt, dass Schiffe aus Nicht-EU-Staaten keine innergriechischen Strecken bedienen dürfen, was bisher u.a. dazu führte, dass US-Cruiseliner Griechenland mieden. Mittelfristig soll sich durch diese Maßnahme das Aufkommen an Kreuzfahrtpassagieren verdoppeln. Dadurch würde eine substanzielle Anzahl an neuen Arbeitsplätzen generiert.
  • Insgesamt 100 Millionen Euro fließen in die Förderung kleinerer Tourismusunternehmen in Griechenland. Priorität bei der Zuteilung haben Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und der Qualität. So soll die im Ländervergleich seit Jahren verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt werden.
  • Ein Paket aus infrastrukturellen Maßnahmen zur Optimierung peripherer Airports und Yachthäfen wird definiert und gestartet.
  • Neue und zusätzliche Ausbildungsprogramme für Hotelfachkräfte und anderen tourismusaffinen Berufsgruppen werden eingeleitet.
  • In enger Zusammenarbeit mit dem griechischen Hotelverband sollen zusätzliche Anreize für ausländische Touristen geschaffen werden. Dazu gehört z.B. die Senkung der Visumkosten für Reisende aus neuen, dynamischen Märkten wie Russland oder Weißrussland. (Griechenland Tourismus)


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