27. April 2010, Bangkok

Reisen nach Bangkok von allen Veranstaltern abgesagt

Bangkok bleibt auch weiterhin Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen. Eine Lösung des Konflikts zwischen Regierung und Rothemden ist nicht in Sicht, aus elitenahen Politiklagern wird sogar der Ruf nach Verhängung des Kriegsrechts laut. Aus diesem Grund haben alle großen deutschen Reiseveranstalter vorerst ihre Reisen nach Bangkok abgesagt. Unternehmen, wie TUI, Dertour, Meier’s Weltreisen und die REWE Touristik bieten Urlaubern, die bis einschließlich 3. Mai 2010 in die thailändische Hauptstadt reisen wollten, kostenlose Umbuchungs- oder Stornierungsmöglichkeiten an. Während Reisen zu den Urlaubshochburgen im Süden des asiatischen Landes auch über den Flughafen Bangkok weiterhin möglich sind, mahnt das Auswärtige Amt bei Aufenthalten im Norden des Landes zu „besonderer Vorsicht“.

Erst am Montag, 26. April 2010, hatte das Auswärtige Amt seine Warnung vom vergangenen Wochenende aufgrund der unübersichtlichen Lage der politischen Entwicklungen nochmals verschärft. Die TUI brachte daraufhin ihre Reisegäste aus Bangkok und dem Norden Thailands auf die Ferieninsel Phuket. Da der Flughafen Bangkoks nicht von den Protesten betroffen ist, ist ein Transit von dort in die südlichen Gebiete Thailands derzeit noch gefahrlos möglich.

In Bangkok selbst fordern erste Politiker der elitenahen Volksallianz für Demokratie (PAD) die Verhängung des Kriegsrechts, da ein politisches Vorgehen schwierig geworden sei und die Rothemden mit militärischen Mitteln aus Bangkok vertrieben werden müssten. Es wird befürchtet, dass die seit Mitte März andauernden Proteste der Regierungsgegner sich durch diese Aussagen verschärfen und zu Zusammenstößen zwischen Rot- und Gelbhemden führen könnten. Derweil zeigte sich der gesundheitlich angeschlagene König Bhumibol seit Beginn der Ausschreitungen erstmals öffentlich im Fernsehen, ging jedoch mit keinem Wort auf die Unruhen ein. (RNO)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: