27. April 2010, Louisiana

Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko kaum noch zu verhindern

Vor einer Woche explodierte die Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ und riß elf Arbeiter in den Tod, zwei Tage später versank die brennende Plattform in den Fluten des Golf von Mexiko. Mit Hochdruck versuchten danach Expertenteams eine Umweltkatastrophe zu verhindern und die offenen Lecks unter der Wasseroberfläche zu stopfen. Bis heute ist ihnen dieses Kunststück nicht gelungen und so fließen derzeit täglich Tausende Liter Rohöl in das Meer.

Auf aktuellen Satellitenbildern der NASA ist der riesige Ölteppich im Golf, der sich mittlerweile auf einer Fläche von 1.500 Quadratkilometern erstreckt, gut zu erkennen. Sobald die Meerestiere mit der klebrigen und schmierigen Ölmasse in Kontakt kommen, haben sie kaum noch eine Überlebenschance. Fische und andere Meeresbewohner wie Delfine und Wale werden vergiftet und bei Vögeln verklebt das Gefieder. Von alleine können sich die Tiere dann nicht mehr helfen.

Derzeit treibt der Ölteppich noch auf der offenen See, etwa 70 bis 100 Kilometer vor der Küste von Louisana. Ablandiger Wind hielt den teppich bisher von den Küstenregionen fern, so dass den Helfern noch etwas mehr Zeit bleibt, den Ölteppich von den Küsten fernzuhalten oder diesen mit chemischen Mitteln sogar aufzulösen. Dennoch ist das gesamte maritime Ökosystem in massiver Gefahr – nicht nur die Küsten von Lousiana sondern beispielsweise auch die Küstenregionen von Florida, Alabama und Mississippi. Nach aktuellen Schätzungen fließen zur Zeit etwa 140.000 Liter Rohöl aus dem Bohrloch in 1.500 Metern Tiefe. Wann und ob es den Expertenteams mit ihren Tauchrobotern gelingen wird, das Leck endgültig zu schließen, ist noch völlig offen. (RNO)



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