Ölteppich im Golf von Mexiko soll abgebrannt werden
Nachdem bisher alle Versuche gescheitert waren, die Lecks an der Bohrstelle der gesunkenen Bohrinsel Deepwater Horizon zu schließen, testen die Expertenteams nun ein noch wenig erprobtes Mittel zur Bekämpfung der Ölmassen im Golf von Mexiko: die Ölteppiche sollen kontrolliert abgebrannt werden. Dabei können größere Mengen des schmierigen Öls tatsächlich vernichtet werden. Allerdings: es ist bisher kaum erforscht, welche „Nebenwirkungen“ dieses Verfahren nach sich ziehen könnte, denn durch das Abbrennen entsteht erhebliche Mengen an giftigem Ruß.
Bevor daher das Abbrennen im großen Stil erfolgt, werden testweise zunächst nur kleinere Ölflächen in Brand gesetzt, um dabei die Belastung der Luft zu messen. Sollte diese zu stark sein, werden die Behörden weitere Aktionen dieser Art untersagen. Unterdessen wurde bekannt, dass das Öl mittlerweile aus drei Lecks austritt, nachdem die Experten zunächst nur zwei Lecks lokalisieren konnten. Auch die Menge des austretenden Rohöls wurde zunächst unterschätzt. Nach neuesten Schätzungen seitens der Meeresschutzbehörde NOAA sollen täglich bis zu 800.000 Liter Rohöl auslaufen, etwa fünfmal soviel, wie bisher angenommen.
Auch an den Stränden bereiten sich die Helfer auf die Ölflut vor und versuchen, die örtliche Tierwelt zu schützen. Inwieweit das Verscheuchen von Vögeln durch verschiedenste Lärmquellen dauerhaft Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Die Ölfront ist noch etwa 30 Kilometer von der Küste Louisanas entfernt und wird im Laufe des Freitags an der Stränden erwartet. (RNO)

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