29. April 2010, Fehmarn

Studie: Fehmarmbeltbrücke beflügelt Tourismus auf beiden Seiten

Die deutsche und dänische Region rund um den Fehmarnbelt ist eine Reisedestination mit Potenzial – und einem soliden Fundament als Ausgangspunkt. Das ist das Ergebnis einer quantitativen Analyse des Instituts für Management und Tourismus (IMT) der Fachhochschule Westküste in Heide, die Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. und Østdansk Turisme jetzt vorgestellt haben. Die beiden Tourismusorganisationen entwickeln gemeinsam auf deutscher und dänischer Seite des Fehmarnbelts eine große Tourismusregion der Zukunft. Ansporn für die grenzüberschreitenden Initiativen ist der beschlossene Bau einer festen Querung über den Fehmarnbelt, die 2018 fertiggestellt sein soll.

Laut IMT reisen bereits heute rund 41 Millionen Übernachtungs- und 71 Millionen Tagesgäste in die Destination Fehmarnbelt, zu der die deutschen Landkreise Ostholstein und Plön, die Hansestadt Lübeck sowie die benachbarte dänische Region Seeland gehören (alle Zahlen: 2008). Dabei liegen die geschätzten Aufenthaltstage bei rund 97 Millionen im deutschen und bei knapp 15 Millionen Tagen im dänischen Teil der Fehmarnbelt-Region. Tagesausflügler sind im deutschen Teil der Destination Fehmarnbelt besonders wichtig: Rund 29,2 Millionen Übernachtungen stehen fast 68 Millionen Tagesgästen gegenüber. In Ostdänemark ist das Verhältnis von Tages- zu Übernachtungsgästen umgekehrt und liegt bei knapp drei Millionen Tagestouristen zu zwölf Millionen Übernachtungsgästen.

Die meisten Tagesgäste im deutschen Teil der Region Fehmarnbelt kommen aus Schleswig-Holstein selbst (55%) bzw. aus anderen norddeutschen Bundesländern (30%). Elf Prozent kommen aus dem Ausland. Vergleichbare Zahlen für Ostdänemark liegen nicht vor.

In beiden Teilregionen entfallen jeweils mehr als zwei Drittel der Übernachtungen auf die Bereiche Verwandten- und Bekanntenbesuche, Camping und Parahotellerie. Klassischerweise gehören diese Wohnformen – zu denen unter anderem gewerbliche und private Ferienhäuser, -wohnungen und -center gehören – zu den beliebtesten Wohnformen im Urlaub.

Der Anteil ausländischer Gäste ist dabei in Ostdänemark mit 40 Prozent (darunter 21% Deutsche und 10% Schweden) derzeit noch größer als im deutschen Teil der Destination, wo er bei sieben Prozent liegt (davon 2% Dänen und 2% Schweden).

Positiv ist laut der aktuellen Analyse des IMT auch der wirtschaftliche Impuls, den der Tourismus diesseits und jenseits des Fehmarnbelts schon heute hat: So generiert die deutsche Teilregion der Destination Fehmarnbelt einen touristischen Bruttoumsatz von knapp drei Milliarden Euro. Im dänischen Teil liegt er bei mehr als einer Million Euro. Dies entspricht einem Beschäftigungsäquivalent von 73.060 Deutschen sowie 13.213 Dänen, deren Einkommen vom Tourismus abhängig sind. Entsprechend nachhaltig ist der gesellschaftliche Effekt der Destination Fehmarnbelt: So fließen in der deutschen Teilregion rund 62,3 Millionen Euro an Lohn- und Einkommenssteuern sowie Gewerbe- und Grundsteuern aus dem Bereich Tourismus in die öffentlichen Kassen, an Mehrwertsteuer sogar geschätzte 474 Millionen Euro (beides 2008).

Die IMT-Analyse belegt damit das große Wachstumspotenzial der neuen Destination Fehmarnbelt, das die Partner Ostsee-Holstein-Tourismus eV. und Østdansk Turisme mit neuen touristischen Angeboten für Tages- ebenso wie für Übernachtungsreisende aus der Region wie aus dem Ausland ausbauen wollen. Erste konkrete Schritte sind beispielsweise buchbare Kurztrips für deutsche und dänische Reisende über die Grenze. Diese sollen im Sommer dieses Jahres vorgestellt werden. (Ostsee-Holstein-Tourismus)



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