Weißer Löwennachwuchs im Safaripark Stukenbrock

Sie hat schon die beiden Löwenmütter Nala und Lubaya mit der Flasche groß gezogen: jetzt kümmert sich Tierpflegerin Jeannette Wurms (34) um die Welpen ihrer ehemaligen Ziehkinder: vier schneeweiße Löwchen, geboren im März, leben in ihrer Obhut, wachsen und gedeihen – sie zählen zu den seltensten Tieren der Welt. Nur 150-200 weiße Löwen gibt es weltweit. Ein Glück in Weiß. „Muttertag, das ist für mich eigentlich jeden Tag“, sagt Jeannette.

Luna und Armani – am 23. März erblickten die beiden weißen Löwenwinzlinge, beides Mädchen, das Licht der Welt, und Mutter Nala kümmerte sich rührend um ihre Zwillinge. Vier Tage später brachte ihre Schwester Lubaya zwei weiße Welpen zur Welt: Matumba, männl., und Bandhura (weibl). „Bei den Welpen aus dem zweiten Wurf heilte der Nabel nicht, entzündete sich“, so Jeannette. Um die Winzlinge behandeln zu können, mussten sie in menschliche Obhut.

Als Lubaya ohne ihre Welpen wieder hinaus ins Gehege durfte, wollte Nala mit. Ohne ihre Schwester mochte sie nicht im Stall bleiben. Sie vernachlässigte ihre Jungen, lief unruhig hin und her. „Für die winzigen Welpen lebensbedrohlich – eine Mutter, die nicht auf ihre Kleinen achtet, sich keine Zeit mehr nimmt, sie zu säugen,“ so Jeannette.

So wurde Jeannette von der zweifachen Ersatz-Mama zur Pflegemutter für Vierlinge. Füttern, alle drei Stunden, Bäuchlein massieren, abmisten… denn auch das können die kleinen Löwchen noch nicht alleine. Und natürlich schmusen. Ein Fulltime-Job.

Die Babywaage zeigt, dass sich die Mühe lohnt. Täglich legten die Zwerge an Gewicht zu. Inzwischen ist ein munteres Quartett aus den Löwen-Welpen geworden. Und manchmal zeigen sie auch schon die kleinen Krallen oder lassen ein zartes Fauchen hören.

Zu sehen, wie prächtig sich die Kleinen entwickeln…“das ist für mich das Größte“, so Jeannette.

Wenn dann endlich einmal im Löwenzimmer im Winterstall Ruhe ist, die Kleinen in ihrem Gitterbettchen schlafen, dann geht auch Jeannette nach Hause und gönnt sich ein paar Stunden Auszeit.

Für die Mutter eines 13jährigen Sohnes sind die Löwenwelpen fast so etwas wie „ihre Kinder“, und wenn sie Ende Mai über die Sommermonate nach Schweden fährt, um im Tierpark von Junsele zu arbeiten, sind Luna und Armani dabei – geh’n mit auf die große Reise und werden die Zoobesucher in Schweden begeistern. Im Herbst kommen dann alle drei nach Stukenbrock zurück.

Matumba und Bandhura bleiben im Zoo Safaripark, spielen dort bei schönem Wetter draußen im Baby-Freigehege am Löwenhaus. Sie müssen sich dann an eine andere „Ersatz-Mama“ gewöhnen. Kristine, Tierpfleger-Azubi, adoptiert die Kleinen. Für die Welpen keine Unbekannte. Denn auch die beste Mutter braucht mal einen freien Tag oder eine Auszeit – und Kristine war von Anfang „Babysitter“ – gerne. (Safaripark)



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