25. Juni 2010, Lufthansa

Lufthansa nimmt Vorschlag zur Einigung im Tarifkonflikt an

Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG hat die von Bundesminister a.D. Dr. Klaus von Dohnanyi ausgesprochene Empfehlung zur Schlichtung des Tarifkonflikts mit der Vereini-gung Cockpit angenommen. Damit ist die seit über einem Jahr andauernde Tarifrunde abgeschlossen.

Der Schlichterspruch enthält Regelungen zu den Vergütungs- und Man-teltarifverträgen. Zur Auslegung und Anwendung des sogenannten Konzerntarifvertrages wurden zudem einvernehmliche Lösungen vereinbart. Damit ist es gelungen, über Jahre strittige Fragen zwischen beiden Parteien zu schlichten.

Vereinbart wurde eine Nullrunde. Demnach soll der bestehende Vergütungstarifvertrag ohne Änderungen für 24 Monate neu abgeschlossen werden. Die Laufzeit des neuen Ver-trages endet demnach am 31. März 2011. Darüber hinaus bringt der Schlichterspruch insbesondere im Bereich der Direktverkehre außerhalb der Drehkreuze von Lufthansa deutlich spürbare Kostenentlastungen für das Unternehmen.

Bezüglich der Auslegung und Anwendung des Konzerntarifvertrages beinhaltet das Schlichtungsergebnis tragfähige Lösungen, die die erforderliche Positionierung von Luft-hansa in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld erlauben. In der Frage der Abgrenzung des Regionalsegments wurde die bisherige 70-Sitzer-Regelung durch eine neue 95-Sitzer-Grenze abgelöst und um eine dynamische Klausel ergänzt. Diese Regelung sieht vor, dass künftig mehr als ein Fünftel der kleinsten Flugzeuge der Flotte bei den Regio-nalgesellschaften außerhalb des Konzerntarifvertrages betrieben werden können. Da-durch werden nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Regionalverkehre gewährleis-tet. Für die Strecken im Nachbarschaftsverkehr zwischen den Märkten der Fluggesell-schaften des Lufthansa Airlineverbundes wurde eine Untergrenze der Verkehrsleistung vereinbart, die von Piloten auf Lufthansa Passagierflugzeugen geflogen wird. Für Lufthan-sa Italia haben die Parteien eine Lösung gefunden, die deren weitere Entwicklung zu lan-desspezifischen Arbeitsbedingungen ermöglicht.

Lufthansa Verhandlungsführer und Passagevorstand Finanzen & Personal, Dr. Roland Busch: „Wie immer in einer Schlichtung, haben beide Parteien Zugeständnisse machen müssen. Wir haben in den langen und intensiven Gesprächen ein tragfähiges Ergebnis erzielt, das uns zwar einiges abverlangt, uns aber auf der anderen Seite ein hohes Maß an Verlässlichkeit bietet. Ausdrücklich erkennen wir die Zugeständnisse der Vereinigung Cockpit im Vergütungsbereich an, die ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Kostensen-kung bei Lufthansa sind. Insofern geht von diesem Richtung weisenden Abschluss eine wichtige Signalwirkung für unser Unternehmen aus. Jetzt gilt es, nach vorne zu blicken und in einem offenen und partnerschaftlicheren Verhältnis die Herausforderungen des Marktes anzunehmen und das Vertrauensverhältnis zu unseren hochprofessionellen Pilo-ten weiter zu stärken.“

Ausdrücklich dankte Busch dem Schlichter, Dr. Klaus von Dohnanyi, für seinen Einsatz: „Mit Beharrlichkeit und Klugheit hat er die Schlichtung zum Erfolg geführt. Er ist immer als fairer Vermittler aufgetreten und hat in seinem Schlichterspruch die Interessen beider Par-teien berücksichtigt.“ (Deutsche Lufthansa AG)



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