28. Juni 2010, Krakau (Kraków)

Jüdische Kultur in Krakau

Aus bescheidenen Anfängen hat sich das Jüdische Kulturfestival in Kraków (Krakau) zu einer der weltweit größten Präsentationen des jüdischen Kulturlebens entwickelt. In diesem Jahr findet das Festival zum 20. Mal statt. Musiker, Theater-, Tanz- und Performancekünstler aus Polen, Israel und vielen anderen Ländern werden vom 25. Juni bis 4. Juli beim Festiwal Kultury Żydowskiej im ehemaligen jüdischen Viertel Kazimierz erwartet.

Den Besuchern wird zehn Tage lang eine spannende Mischung aus Theater, Konzerten, Konferenzen, Stadtteilführungen, Lesungen und Ausstellungen geboten. In verschiedenen Workshops können sie sich in die jiddische und hebräische Sprache oder die Kunst von Klezmermusik und -gesang einführen lassen. Eröffnet wird das Festival am Freitag, dem 25. Juni, mit einem Konzert der litauischen Banda Dzeta und dem Kabbalat Schabbat, dem traditionellen Gottesdienst zur Begrüßung des Schabbat, in der restaurierten Tempel-Synagoge.

Das Programm zeigt die Vielfalt jüdischer Musikwelten. Bedeutende Vorsinger aus Israel, den USA und Kanada sowie der Chor der Großen Synagoge in Jerusalem werden zum „Konzert der Kantoren“ erwartet, das am 27. Juni in der Tempel-Synagoge stattfinden wird. Die aus Krakau stammende und inzwischen weltweit bekannte Klezmer-Band Kroke tritt am 29. Juni auf. Besucher können allabendlich Paul Brodys Jazz Klez Sessions genießen oder zu jüdischem Roma-Elektro-Folk des DJ-Projekts Baltic Balkan aus Vilnius tanzen. Den Höhepunkt markiert ein großes Open-Air-Konzert auf der Szeroka-Straße mit namhaften jüdischen Künstlern aus aller Welt.

Die Regisseurin Daphne Attias präsentiert bei ihrer Performance Chi Chi Bunichi in einer Mischung aus Tanz, Theater und Konzert die sephardischen Lieder ihrer Großmutter in der aussterbenden Sprache der spanischen Juden und lädt ein auf eine Reise von Sarajevo nach Jerusalem. Die Filmauswahl umfasst 48 Werke und reicht von Klassikern des Stummfilms wie Paul Wegeners „Golem“ bis zu Spielfilmen wie Agnieszka Hollands „Hitlerjunge Salomon“. In verschiedenen Ausstellungen sind unter anderem Bilder der in Deutschland lebenden polnisch-jüdischen Malerin Roma Ligocka sowie Fotografien und Zeichnungen aus dem Tel Aviv der 1930er Jahre zu sehen.

Das Festival findet im Krakauer jüdischen Viertel Kazimierz statt. Ausführliche Programminformationen unter www.jewishfestival.pl , Informationen über Krakau unter www.krakow.pl. Allgemeine Auskünfte über Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt in Berlin, www.polen.travel. (FVA Polen)



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