3. Juli 2010, Karibik

Die Tauchreviere von St. Barth

Unzählige Schätze verbergen sich im türkisblauen Wasser des karibischen Meeres. Die Einwohner von St. Barthelémy, besser bekannt als St. Barth, wissen dies nur zu gut. Das maritime Volk hat schon immer vom und mit dem Meer gelebt, seit Generationen betreiben sie den Fang von Fischen und anderen Meerestieren mit traditionellen Methoden.

183 Fischarten gibt es im Meer vor St. Barth, 54 verschiedene Korallen und 60 Schwammarten in den unterschiedlichsten Farben und Formen bevölkern die Riffe. Ein Tauchgang genügt, um einen Eindruck von der außergewöhnlichen Artenvielfalt rund um die Insel zu bekommen. Unter der Meeresoberfläche wimmelt es nur so von Leben. Der zerbrechliche Lebensraum ist in bestimmten Bereichen geschützt, ein marines Schutzgebiet wacht seit 1996 über das Naturwunder der Riffe und hat seitdem schon einige Erfolge verzeichnen können. Wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Antilles-Guyane haben bewiesen, dass die Fischpopulationen innerhalb des Meeresschutzgebietes schneller wachsen als außerhalb davon.

20 Tauchreviere befinden sich im Schutzgebiet. Hier ist es streng verboten, vor Anker zu gehen. Spezielle Ankerbojen stellen die Einhaltung der Schutzbestimmungen sicher und sorgen für eine kontrollierte Frequentation des Riffes: Auf St. Barth ist pro Revier nur ein Schiff mit maximal 13 Personen zugelassen. Die Insel ist damit weit entfernt von einem Massen-Tauchtourismus wie er andernorts betrieben wird. Wer einmal im Meer vor St. Barth getaucht hat, wird sofort die Bedeutung und die Wichtigkeit der Schutzmaßnahmen erkennen. Fische und Schildkröten lassen die Taucher erstaunlich nahe an sich herankommen und kreuzen oft nur zufällig die seltsam gekleideten Zweibeiner mit ihrer merkwürdigen Ausrüstung, die in ihren Lebensraum eindringen.

Dass den St. Barthern das Meer vor ihrer Haustür wichtig ist, zeigt sich auch daran, dass selbst außerhalb des Schutzgebietes Tauchanbieter freiwillig die gleichen Bestimmungen einhalten. Feste Ankerplätze, Ankerverbote außerhalb davon und nur ein zugelassenes Boot pro Tauchrevier sind auch in nicht ausdrücklich geschützten Bereichen keine Seltenheit.

Warmes, klares Wasser und ein ruhiges Meer sind das ganze Jahr über vor allem an der Westküste der Insel zu finden. Taucher jeden Niveaus können hier die Schönheiten unter Wasser erleben. Wer sich schon etwas mehr zutraut, kann auf den Gros Islets Meeresschildkröten treffen. Fortgeschrittene Taucher können zu den drei im Schutzgebiet liegenden Schiffswracks tauchen oder die Unterwasserlandschaft mit ihren Bögen und kleinen Grotten vor den Inselchen im Norden von St. Barth erkunden. Gelegenheitstaucher werden von Tauchlehrern zu den schönsten Tauchplätzen geführt: zu den Wracks, wo sich Langusten tummeln oder zu den grauen Riffhaien am Pain de Sucre…Alle diese Tauchplätze sind nur 10 Minuten Bootsfahrt von der Hauptstadt Gustavia oder Grand Cul de Sac entfernt. Die maximale Wassertiefe beträgt 30 Meter, ideal zum Tauchen also.

Tauchschulen auf St. Barth sind meist kleine Unternehmen, die großen Wert auf Qualität legen. Alle Tauchlehrer haben ein staatlich anerkanntes Tauchdiplom, sind vom Tauchverband PADI (Professional Association of Diving Instructors) ausgebildet und erfüllen die vom französischen Recht geforderten Bestimmungen was Ausbildung, Material und Sicherheit angeht. Die Tauchschulen selbst arbeiten mit der Schutzgebietsverwaltung zusammen. Sie haben sich unter Anderem dazu verpflichtet, Handschuhe beim Tauchen zu verbieten, da diese die empfindlichen Korallen zerstören können. Die Tauchschulen stellen die komplette Ausrüstung zur Verfügung.

St. Barth, seine Strände, seine Lebensfreude, seine Gastronomie, seine Edelboutiquen, seine Yachten, sein unvergleichliches Flair und vor allem das kristallklare, türkisblaue Meer mit den vielen kleinen Inseln und seinen Meeresbewohnern, sind die Garanten für einen traumhaften Tauchurlaub auf die französische Art.

Weitere Informationen: www.saintbarth-tourisme.com (engl., frz.). (A tout France)



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