13. Juli 2010, Hotels, Namibia

Öko-Lodge baut Teufelskralle in der Kalahari an

Nur zwei Stunden südlich von Windhoek entsteht in der Nähe von Kalkrand die neue Kalahari Red Dunes Lodge inmitten der leuchtend roten Dünenlandschaft. Die ehemalige Schaffarm wird derzeit von dem deutschen Apotheker Hermann Rohlfs zur edlen Öko-Lodge umgebaut, die am 1. Oktober 2010 ihre Pforten öffnet.

Zwölf komfortable Hauszelte, die auf Stelzen am Rand eines Trockensees liegen, fügen sich dort versteckt neben großen Kerzenbüschen in die Landschaft ein. Über einen 120 Meter langen Holzsteg erreichen Gäste das Restaurant und die Bar der Lodge. Die Unterkunft ist Barriere-frei gebaut, daher auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Hauptgebäude sind ebenfalls auf Stelzen errichtet und um einen mächtigen, alten Kerzenbusch herum positioniert. In die große Aussichtsterrasse aus Holz ist ein Pool eingelassen, der angenehme Erfrischung bietet.

Auch Tierfreunde kommen auf ihre Kosten: Am Wasserloch der Lodge können Gäste mit ein wenig Glück Giraffen, Zebras, Gnus, Oryxantilopen, Springböcke, Steinböcke, Stachelschweine und Erdmännchen beobachten. Für Wanderer stehen bis zu 20 Kilometer ausgebaute, mit Trinkstationen ausgestattete, Wege bereit. Für Jogger gibt es im Hartveld herrliche Strecken von 5 bis 20 Kilometer Länge.

Neben dem Tourismusbetrieb kümmert sich der Lodge-Besitzer Hermann Rohlfs mit seiner Stiftung auch um den Anbau der Teufelskralle. Diese bedrohte Wüstenpflanze kommt auf dem Gelände natürlicherweise vor. Durch Übererntung des Wildbestandes in den letzten Jahren steht die Pflanze kurz vor der Ausrottung. Sie wird hauptsächlich nach Deutschland geliefert, wo sie zu einem Schmerz- und Rheumamittel verarbeitet wird.

Auf einem Teil der Farm hat die zur Lodge gehörende Stiftung nun ein Großprojekt zur Artenrettung begonnen. Über einen Zeitraum von vier Jahren sollen jährlich 30.000 Teufelskrallen gezüchtet und auf die Plantage verpflanzt werden. Nach vier Jahren können dann die im ersten Jahr gepflanzten abgeerntet werden. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet von Prof. v. Willert, der ausführliche Forschungsarbeiten an der Teufelskralle durchgeführt hat. Neben dem Artenschutz steht auch die Schaffung von Arbeitsplätzen im Fokus. Die jährliche Produktion von etwa zehn Tonnen getrocknetem Wurzelmaterial soll vor Ort weiter verarbeitet werden.

Für die Gäste der Lodge werden auch Exkursionen zur Teufelskrallenplantage und angeboten. Wer glücklicherweise nicht an Rheuma leidet, kann am Abend zumindest ein Gläschen Teufelskrallenbitter an der Bar genießen.

Weitere Informationen: www.redduneslodge.com und www.teufelskrallenstiftung.de. (Namibia Tourism Board)



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