14. Juli 2010, Bayern

Oldtimerfreunde zieht es an den Bodensee

Am Bodensee, so könnte man meinen, steht die Wiege der Mobilität. Unzählige Oldtimerfans schätzen den See und seine Umgebung. Von Friedrichshafen aus eroberten die Pioniere Dornier und Graf Zeppelin die Luft und schon im Mittelalter wurden Waren auf Frachtkähnen über den See transportiert. Mit gutem Grund wurde die Bodenseeregion als eine der Leuchtturm-Regionen des „Automobilsommers 2011“ in Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Paradies für Oldtimerfreunde
Oldtimerfreunde zieht der Bodensee magisch an: sanft geschwungene Straßen entlang des Ufers, pittoreske Dörfer und die Bergstraßen und Pässe der nahen Alpen. Kein Wunder, dass sich hier das „Oldtimerland Bodensee“ formiert, das regelmäßig zu Oldtimer-Touren wie der „Coppa di Insalata“ oder der „Mille Fiori“ lädt. Doch auch wer selbst keine automobile Rarität in der Garage stehen hat, bekommt hier ein Gefühl für die motorisierten Liebhaberstücke. Im Rolls Royce Museum in Dornbirn etwa, wo britische Raritäten zu bewundern sind. Jedes Gefährt im Museum ist ein Unikat, jeder Rolls Royce erzählt auch die Geschichte seines Besitzers. Eine Restaurationswerkstatt zeigt, wie aufwendig die Dinosaurier der Straße am Leben gehalten werden. Ein paar Kurven weiter gelangt man ins Allgäu, wo der leidenschaftliche Autofan und Motorjournalist Fritz Busch sein eigenes Automuseum in Wolfegg unterhält. Sehenswerte Raritäten und hörenswerte Geschichten machen einen Besuch besonders unterhaltsam. Der Cadillac von Hans Albers wird dort zum Beispiel gezeigt und auf Knopfdruck singt sein ehemaliger Besitzer ein Ständchen. www.oldtimer-am-see.de, www.automuseum-busch.de, www.rolls-royce-museum.at.

Zeitreisen auf dem Wasser
Kreuz und quer fahren Urlauber mit der Flotte der Bodenseeschifffahrt über den See bis zum Rheinfall nach Schaffhausen. Dabei stehen dem gemütlichen Tempo der Ausflugsschiffe die Schnellkurse der Fähr- und Katamaranverbindungen entgegen. So ist fast jeder Ort – und jedes Ausflugsziel – am Bodensee über den Wasserweg bequem und schnell erreichbar. Davon profitieren auch abkürzungswillige Wanderer und Radfahrer. Sogar Zeitreisen scheinen bei der Vielfalt der Bodenseeschifffahrtserlebnisse möglich: Blitzendes Messing und auf Hochglanz polierte Täfelung erwarten die Passagiere auf dem Raddampfer „Hohentwiel“ aus König Wilhelms Zeiten. Die ehemaligen „Staatsyacht“ des letzten Königs von Württemberg wurde in den 80-er Jahren liebevoll restauriert und lädt regelmäßig zu verschiedenen Kreuzfahrten. Von Immenstaad aus ist eine Fahrt auf einer originalgetreuen „Lädine“ möglich. Mit nur einem Rahsegel getakelt waren die Frachtschiffe vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert auf dem Bodensee allgegenwärtig. Futuristisch mutet dagegen die „Sonnenkönigin“ mit ihrem Rumpf aus Glas- und Aluminium. Das exklusive Eventschiff kann für private und öffentliche Veranstaltungen gebucht werden. www.bsb-online.com, www.vsu-online.info, www.hohentwiel.com www.laedine.de, www.sonnenkoenigin.cc.

Flugpioniere vom Bodensee
Im 19. Jahrhundert versuchten die Flugpioniere vom Bodensee, Claude Dornier und Ferdinand Graf Zeppelin, vom Friedrichshafener Ufer aus die Schwerkraft zu überlisten. Was damals gewagte Unterfangen waren, lässt sich heute in den Museen der beiden Herren in Friedrichshafen bestaunen. Das neue Dornier-Museum in seinem hangarartigen Neubau am Flughafengelände erzählt von 100 Jahren Luft- und Raumfahrtgeschichte und natürlich auch vom Leben und Werk einer technikbegeisterten Familie. Im Zeppelinmuseum im alten Hafenbahnhof in Friedrichshafen findet sich nicht nur ein originalgetreuer und begehbarer Nachbau des legendären Luftschiffes „LZ 129 Hindenburg“, sondern auch die weltgrößte Sammlung zur Geschichte der Luftschifffahrt. Außerdem steht dort ein echter Maybach, was beweist, dass selbst Luftfahrtpioniere manchmal auf vier Rädern unterwegs waren. Die unendlichen Weiten im Luftraum über dem Bodensee können heute auch erfahren werden – der Zeppelin startet von Friedrichshafen aus seine Rundflüge. Und der Bodensee-Airport Friedrichshafen – der südlichste Regionalflughafen Deutschlands – dient zahlreichen Urlaubern als Tor zum See. www.zeppelin-museum.de, www.dorniermuseum.de, www.zeppelinflug.de, www.fly-away.de.

Schweben zwischen Himmel und Erde
Zwischen Himmel und Erde wähnt sich, wer mit einer Seilbahn auf die Bergriesen des bodenseenahen Alpsteins oder zum Bregenzer Hausberg Pfänder unterwegs ist. Je nach Wetterlage scheinen die mächtigen Flanken des Säntis am Bodensee zum Greifen nahe. Das funktioniert auch umgekehrt, wie man bei einer Fahrt mit der Schwebebahn auf den 2.502 Meter hohen Berg feststellen kann. Man würde von dort oben gerne direkt ins kühle Nass springen. An der Gipfelstation wird Appenzeller Tradition gezeigt. Wanderer erleben im NaturErlebnispark auf der Schwägalp am Fuße des Säntis Natur ohne gleichen. Auch die Fahrt auf den 1.064 Meter hohen Pfänder lohnt sich nicht nur der Aussicht wegen. Dort oben gibt es eine Adlerwarte mit sehenswerten Flugschauen, einen Alpenwildpark und unzählige Rad- und Wandermöglichkeiten – etwa auf dem Käseweg. www.saentisbahn.ch, www.pfaenderbahn.at. (Internationale Bodensee Tourismus GmbH)



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