Auf der beliebtesten Radroute Thüringens unterwegs
Der Ilmtal-Radwanderweg gehört nicht zu den längsten, aber zu den beliebtesten Radwegen in Thüringen. Eine von der Thüringer Tourismus GmbH in Auftrag gegebene Studie ergab, dass 55 Prozent der Befragten den Radweg erneut bereisen und 68 Prozent ihn weiter empfehlen würden. Radfahren durch den Thüringer Wald und das Mittlere Ilmtal ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern bietet eine Fülle an sehenswerten Höhepunkten. Dabei fällt gar nicht auf, dass der Ilmtal-Radwanderweg nur kurze 128 Kilometer lang ist.
Berühmteste Stadt an der Strecke ist Weimar – das vor allem bekannt ist durch die Dichter Goethe und Schiller sowie als Gründungsort des Bauhauses – der revolutionärsten Designschule des 20. Jahrhunderts. Das große Erbe der kleinen Stadt zeichnete die UNESCO gleich mit zwei Einträgen in die Welterbeliste aus, die insgesamt 16 Gebäude, Ensembles und Parks umfasst. Und der Ilmtal-Radwanderweg geht mitten hindurch, so dass Radfahrer eher die Qual der Wahl haben, was sie an Sehenswürdigkeiten „mitnehmen“. Ein Besuch der Tourist-Information in Weimar hilft weiter.
Der Startpunkt des Ilmtal-Radwanderweges liegt im Thüringer Wald an der Quelle der Ilm in Allzunah bei Stützerbach. Unterwegs lohnen sich Abstecher in nahezu jedem der kleinen Orte: das Goethe-Haus in Stützerbach, das neue Goethe-Museum im Amtshaus in Ilmenau, die Senfmühle in Kleinhettstedt, die Museumsbrauerei in Singen, die Zwei-Burgen-Stadt Kranichfeld und die Kurstadt Bad Berka bieten viel Abwechslung. Der Weg führt vorbei an Dörfern mit sehenswerten Kirchen und Mühlen bis nach Weimar.
Im Umland von Weimar vereinen sich Ilmtal- und Feininger-Radweg, dessen Strecke auf den Rad-Spuren des amerikanischen Malers durch Dörfer führt, in denen Feininger seine Lieblingsmotive fand – die Thüringer Dorfkirchen. Informative Aufsteller zeigen jeweils auch das Gemälde, das später – zum Teil in New York – aus den Skizzen entstand. Berühmteste Dorfkirche dieser Reihe ist die Kirche in Gelmeroda, die den Beinamen Feininger-Kirche trägt. Ehrenamtlichen Engagement ist es zu verdanken, dass die Kirche immer geöffnet ist und besichtigt werden kann. Richtung Mündung führt der Weg am Wielandgut in Oßmannstedt, dem schwimmenden Hüttendorf in Eberstedt und an Weinbergen in Bad Sulza vorbei. Zwischendurch empfiehlt sich ein Abstecher in die Glockenstadt Apolda, das sich auch einen Namen wegen seiner hochkarätigen Ausstellungen in seinem Kunsthaus gemacht hat.
Beide Radwege eignen sich hervorragend für Tagesausflüge von Weimar oder dem Weimarer Land aus. Thüringer Gastlichkeit begleitet die Radfahrer den gesamten Weg über: Klar, die Bratwurst und die Thüringer Klöße schmecken da am besten, wo sie herkommen. Aber auch Feinschmecker kommen auf ihre Kosten: Thüringer Küche ist beileibe nicht mehr nur deftig. Neue, leichte Rezepte beherrschen zunehmend die Speisekarten. Wein und Bier aus der Gegend gibt es dazu. Auch die Übernachtungsmöglichkeiten sind vielfältig. Radfahrerfreundliche Hotels erwarten ihre Gäste, Campingplätze, Pensionen und Ferienwohnungen runden das Angebot ab.
Informationen zum Ilmtal- Radwanderweg auf www.fahr-rad-in-thueringen.de oder bei www.ilmtal-radwanderweg.de. (Thüringer Tourismus GmbH)
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