Kunsthandwerk aus der Champagne
Ebenso wie der Champagner sind Handwerk und Kunsthandwerk wichtige Säulen der Geschichte und des kulturellen Erbes der Region Champagne-Ardenne. Nicht nur aus diesem Grund pflegt man gerne die alten Traditionen. Holz, Glas, Textilien, Tonerde und Metall werden hier verarbeitet. Die Region ist ein Sammelbecken für altüberliefertes Wissen, das sich über die Jahrhunderte hinweg erhalten und den neuen Techniken und neuen Geschmäckern der Menschen angepasst hat, ohne jemals seine Herkunft oder die verwendeten Rohstoffe zu verleugnen, die die Grundlage für dieses Wissen bilden. Interessierten Besuchern einen Wegweiser an die Hand gebend, hat der Tourismusverband der Region eine neue Broschüre zum Thema herausgegeben. Sie stellt Berufe und handwerkliche Techniken, unterteilt nach den jeweiligen Materialien vor.
Metall (Neuheit 2010): Metallurgic Park, die Odyssee des Eisens und der Menschen – Eröffnung im Sommer 2010
Verteilt auf vier Schauplätzen, enthüllt der Park die Geheimnisse des Hüttenwesens in der Haute-Marne, vom strahlenden Kunstguss bis hin zur strategischen Industrieproduktion. Der Park offenbart ein uraltes Wissen und zweitausend Jahre alte Traditionen. Er verbindet Kulturerbe mit wirtschaftlicher Aktivität einer Region, deren Zukunft auch heute noch in der Eisenherstellung liegt.
Im Park erleben die Besucher die Geschichte einer Fabrik, die tagtäglich bedeutende Teile der Hochtechnologie herstellt. Auch die berühmten Schmiedearbeiten der Pariser Metro im Art Déco-Stil stammen von hier. www.metallurgicpark.com
Tonerde: Die Pigmentmühle in Ecordal
Seit dem 19. Jahrhundert produziert die Mühle natürliche Pigmente für die ganze Welt. Die hauseigenen Alchimisten arbeiten mit neun verschiedenen Erdsorten. Sie zerkleinern, trocknen, erhitzen und vermengen diesen Rohstoff und passen ihn so an, dass daraus eine Farbpalette mit insgesamt 85 verschiedenen Farbtönen entsteht…Die Pigmentmühle in Ecordal ist die letzte ihrer Art in Frankreich, die sich auf die Herstellung von natürlichen Pigmenten spezialisiert hat. Originell: In der Pigmentmühle werden auch Schnupperkurse über die verschiedenen Maltechniken mit natürlichen Pigmenten angeboten. www.moulincouleurs.fr
Glas: Kristallfabrik und Kristallmuseum in Bayel
Das Unternehmen ist eines der wenigen in Europa, in der Kristall ausschließlich von Hand verarbeitet wird. Glasblasen, taillieren, gravieren, vergolden, emaillieren stehen hier auf dem Programm. Die Glasermeister pflegen die komplexen und raffinierten Handgriffe und das Know-how, die ihnen aus dem Grand Siècle überliefert wurden. www.bayel-cristal.fr
Textilien, Mode: Die Mühle „La Fleuristerie“ in Orges
Die Mühle, die noch im 14. Jahrhundert Öl und Mehl produzierte, ist heute der letzte Standort für die Herstellung von künstlichen Blütengriffeln, Blütenblättern, Blättern und Früchten, die von Liebhabern des Blumenschmucks, der Haute Couture (Chanel), der Dekoration und selbst von Confiseuren und Konditoren (Lenôtre) für ihren Zuckerschmuck besonders geschätzt werden. Als Inspirationsquelle für zahlreiche zeitgenössische Kunstschaffende trägt die Mühle „La Fleuristerie“ das Prädikat „Unternehmen des lebendigen Kulturerbes“ und steht unter Denkmalschutz. www.artamin.fr
Die 16-seitige Broschüre, die in fünf Sprachen (französisch, englisch, deutsch, niederländisch und italienisch) erhältlich ist, stellt übersichtlich verschiedene Standorte mit interessanten Handwerksbetrieben in Champagne-Ardenne vor und liefert ebenso Tipps für Kurse und Seminare, bei denen man selbst kreativ werden kann.
Sie kann kostenlos beim Regionalen Tourismusverband Champagne-Ardenne angefordert (Tel: +33 (0)3 26 21 85 80) oder auf der Website www.champagne-ardenne-tourismus.de heruntergeladen werden. (A Tout France)
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