30. Juli 2010, Berlin

Sudarsan Pattnaik erhält Publikumspreis der Sandsation

Zum fünften Mal, so oft wie kein anderer, hat der indische Sandkünstler Sudarsan Pattnaik den Publikumspreis des Sandskulpturenfestivals SANDSATION gewonnen. 1.678 Besucher stimmten für seine diesjährige Skulptur „Global Warming“. Auf den zweiten Platz wählten die Gäste das Cartoon-inspirierte Riesenbaby des Schotten Patric Steptoe (823 Stimmen), Maria Eliot Torps extrem realistische Skulptur „Eyes wide shut“ belegt den dritten Platz mit 650 Stimmen. Fünfmaliger Publikumsliebling, das ist absoluter Rekord bei SANDSATION und für die Veranstalter Grund genug, Sudarsan Pattnaik ein weiteres Mal nach Berlin einzuladen. Am kommenden Wochenende gastiert der Künstler bei SANDSATION und gibt am Samstag und Sonntag ab 14 Uhr Sandskulpturenworkshops für die Besucher. Der bescheidene Künstler ist von der Ehrung begeistert: „Ich bin unendlich dankbar, dass die Berliner meine Kunst so sehr schätzen. In den Workshops möchte ich Ihnen etwas zurückgeben.“

„Kopf im Sand“, das diesjährige Motto bei SANDSATION, bezieht Sudarsan Pattnaik in seinem Kunstwerk auf den Klimawandel. Insbesondere die Ignoranz der Menschen kritisiert der Künstler Pattnaik. „Die Menschen wissen, dass die Umwelt zerstört wird, aber sie wollen nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Sie ändern ihr Verhalten nicht“, sagt der 33-jährige Sandkünstler. Skulpturen zu aktuellen Themen sind das Markenzeichen von Sudarsan Pattnaik, der in seiner Heimat eine Berühmtheit ist. „Das Votum der Besucher freut mich besonders deshalb, weil meine Skulpturen häufig auch kritische Themen aufgreifen – wie HIV, Umweltzerstörung oder Terrorismus“, so der Künstler. Er will mit seinen künstlerischen Mitteln aufklären und aufmerksam machen. Dafür reist er zu Sandskulpturenfestivals in aller Welt. An mehr als 40 Sandskulpturenfestivals hat der mehrfach preisgekrönte Pattnaik in seiner Laufbahn teilgenommen, 2008 wurde er bei SANDSATION von der Fach-Jury zum Weltmeister gekürt.

Sudarsan Pattnaik wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Puri in der indischen Provinz Orissa auf. Als kleiner Junge spielte er häufig am Strand von Puri. Dort baute er vornehmlich Hindu-Gottheiten in den Sand, auch heute ist der hinduistische Glaube eine starke Inspirationsquelle für ihn. An Kreativität mangelte es dem Jungen nicht, wohl aber an professioneller Anleitung. So brachte sich Pattnaik die Tricks und Kniffe des Sandskulpturenbaus („Carven“) selbst bei. Über die Jahre reiften seine Pläne, die Sandkunst in Indien bekannter zu machen. „Sandskulpturenbau wurde in Indien lange Zeit nicht als Kunstform ernstgenommen“, erinnert sich der Inder. „Mein wichtigstes Ziel ist es, die Auffassung der Menschen, Sandkunst sei vergänglich und profan zu ändern. Carven ist seriöse Kunst, daher befasse ich mich auch viel mit sozialkritischen Themen.“

Seit 1994 leitet Pattnaik das Golden Sand Art Institute in Puri. Dort lässt er Nachwuchskünstlern die professionelle Anleitung zukommen, die ihm als Heranwachsender fehlte. 2009 wurde Pattnaik vom indischen „Limca Buch der Rekorde“ zu einem der Menschen des Jahres gewählt. www.sandartindia.com. (Sandsation)



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