Lichtkunstprojekt in Adelsheim ist „in Bewegung“
Drei Künstler verwandeln den Adelsheimer Schlosspark an vier Tagen im September 2010 in einen Erlebnisraum für Foto- und Videokunst. „In Bewegung“ ist das Motto des Lichtkunstprojekts, das am 3. und 4. September sowie am 10. und 11. September jeweils von 21 bis 24 Uhr zu sehen sein wird. Initiator Louis von Adelsheim zeigt aktuelle Video-Installationen und Projektionen. Der Berliner Fotograf Karl Anton Koenigs gibt mit seinen Momentaufnahmen Einblicke in die High Society. Im Schlosspark zeigt Koenigs eine Installation, in der der Besucher Heiner Lauterbach und Veronica Ferres begegnet. Die junge chilenische Videokünstlerin Valentina Berthelon steuert ihre Arbeit „copy_space“ bei. In ihren audiovisuellen Installationen mischt die international tätige Künstlerin Video und Animation.
Während Videokunst in vielen zeitgenössischen Museen ein Schattendasein führt und in eigens gebauten, schachtelartigen Räumen „eingezwängt“ ist, dient in Adelsheim ein ganzer Park als Projektionsfläche, als bildgewaltiger Kunstraum und Ort der Inspiration. Hier gibt es keine Begrenzung auf Museumswände. Die Bilder laufen über große Gebäudefronten, hohe Bäume und 20-Meter-Großleinwände. Die verschiedenen Installationen, die der Besucher auf einem Spaziergang durch die weitläufige, historische Parkanlage erlebt, verbinden sich in der nächtlichen Baumlandschaft zu einem bewegten Gesamtkunstwerk – im Wortsinn.
Denn es geht um Bewegung: Auf den Videobildern sind Füße mal schutzlos nackt, mal gestiefelt und zackig im Gleichschritt unterwegs. Rastloser Großstadtverkehr, Mückenschwärme, wiegende Kornfelder: Haben sie etwas gemeinsam, wo ist das System dahinter? Die Installationen zeigen die Schönheit ebenso wie das Absurde so mancher Bewegung. So entsteht auch „Bewegung“ im Kopf. Den Gegenpol zu den bewegten und bewegenden Bildern bildet der stille nächtliche Park.
Mit seiner Installation „Der elektronische Altar“ zählte Louis von Adelsheim in den 80er Jahren zu den Pionieren der Videokunst. Er zeigte Ausstellungen in Santiago de Chile, Bern und Köln. Immer wieder beschäftigt er sich in ebenso klaren wie bildgewaltigen und berührenden Installationen mit den elementaren Fragen des Lebens und Sterbens. Unterstützt durch ein eingespieltes Team und viele ehrenamtliche Helfer begründete der in Adelsheim lebende Kameramann und Videokünstler im Sommer 2005 das Lichtkunstprojekt „Adelsheim leuchtet“. Zweimal jährlich werden seitdem über mehrere Wochen hinweg Ausstellungen in Adelsheim gezeigt, die jeweils viele tausend Besucher in die Kleinstadt im Neckar-Odenwald-Kreis locken. Im Jahr 2008 wurde das Projekt von der Initiative der Bundesregierung „Deutschland –Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Nun also „leuchtet“ Adelsheim zum inzwischen zwölften Mal – an den beiden Wochenenden 3./4. und 10./11. September jeweils von 21 bis 24 Uhr. Den Schlusspunkt der Lichtkunstausstellung setzt am Samstag, 11. September, die Nacht der 10.000 Lichter mit Illuminationen und Aktionen im Schlosspark und in der Innenstadt, die an diesem Abend ab 22 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt sein wird. Blues vom Kirchturm und live gespielt bringt Adelsheim und seine Gäste an diesem Abschlussabend noch einmal kräftig in Bewegung. Die Adelsheimer Fachgeschäfte sind von 20.30 bis 23.30 Uhr unter dem Motto „Erleben und genießen“ geöffnet. An allen Veranstaltungsabenden ist für Bewirtung gesorgt. Weitere Informationen unter www.adelsheim-leuchtet.de. (Touristikgemeinschaft Odenwald)
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