5. September 2010, Schwerin

Die turmlose Dorfkirche in Hohen Viecheln

Geradezu stadtkirchliche Ausmaße besitzt die 33 Meter lange und zwölf Meter breite gotische Hallenkirche in Hohen Viecheln am Nordufer des Schweriner Sees, die um 1310 errichtet wurde. Das Dach war ursprünglich viel steiler und höher und im Osten leuchtete ein blendengeschmückter Giebel in die Ferne. Nach der Verwahrlosung im Dreißigjährigen Krieg und den Folgejahren, der auch etliche Glasfenster zum Opfer gefallen waren, wurde der Giebel kurz nach 1700 abgerissen und das Dachwerk erneuert.

Eine durchgreifende Veränderung erfuhr die Kirche von 1858 bis 1862, als unter großherzoglichem Patronat der gesamte Bau instandgesetzt wurde. Im Zuge dieser Arbeiten wurden die Fenster neogotisch wiederhergestellt. Daneben wurden die Orgelempore errichtet, das Westportal erneuert und ein kleines Fenster eingefügt. So beeindruckend die Größe der Kirche ist, so auffallend ist auch ihre reiche Innenausstattung, angefangen bei der spätgotischen Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1500 in der Vorhalle über die Eichenholz-Skulpturen eines Diakons und eines Ritters aus dem 15. Jahrhundert bis hin zur Marienfigur aus dem Jahr 1311 mit Resten der ursprünglichen Farbfassung. Übrigens: Für diese Kirche war auch ein Turm geplant, zu dessen Fertigstellung es jedoch nie kam. Weitere Informationen: www.kirche-hv.de (TMV Mecklenburg Vorpommern)



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