6. September 2010, Stuttgart

Atemberaubende Akrobatik bei den Morgensternen im Friedrichsbau Varieté

„Herein, herein!“, heißt es, wenn im Friedrichsbau Varieté die Morgensterne zu leuchten beginnen! Fabelhafte Artisten der schönsten darstellenden Künste glühen im Scheinwerferlicht in allen Farben und Facetten. Im Augenblick gefangen, vollbringen sie ihre faszinierende Akrobatik – schwungvoll und gefährlich, witzig und verspielt -, um am Ende wie Sternschnuppen im Dunkel der Theaterbühne zu verschwinden. Im Rampenlicht ist das Leben aufregend, aber kurz!

„Herein, herein!“, heißt es allemal für Palma Kunkel, genannt die singende Tellermiene oder Dadasophin, was nichts Geringeres bedeutet, als Königin der geistreichen Unterhaltungskunst. Mit ihren Liedern entführt sie auf die Titanei, einen Mond des Uranus, wo Christian Morgensterns schriftstellerische Fabelwesen zu Hause sind, allerhand merkwürdige Kreaturen, die sich in den vertonten Galgenliedern in zeitlos schöne Musik verwandeln. Und weiter noch schweift sie mit ihrer Kunst bis in die bizarre Welt des Countertenors Klaus Nomi. Reichen Sie ihr die Hand, verehrtes Publikum, denn sie ist Ihre Maitresse de Plaisier im Universum des Varietés.

In „Morgensterne“ führt Regisseur Ralph Sun das Publikum in eine Zeit, in der das Spiel mit geometrischen Formen, Farben und Klangwelten auch das Theater eroberte. In Stuttgart wurde Oskar Schlemmers Triadisches Ballett uraufgeführt, in dem er „Variiertes aus Sinn und Unsinn“ inszenierte. In diesem Spannungsfeld zwischen Bauhaus und Heute zeigt sich der Geist dieser Show in drei Akten, und ein ganz gewöhnlicher Abend wird zu einem Feuerwerk der Unterhaltungskunst, einem kühnen Kabinett an Kosmokomischem, Kubufuturistischem und Außergewöhnlichem. (TM Stuttgart)



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