7. September 2010, München, Sport

Bye, bye Olympia in München? Cheforganisator Bogner tritt zurück

Irgendwie will es mit den deutschen Olympiabewerbungen seit München 1972 nicht so richtig rund laufen. Weder Berlin für 2000, noch Leipzig für 2012 konnten sich gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. Mit der Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 sollte alles anders werden. Doch der hoffungsvoll gestartete Kandidat machte bisher eher durch Querelen, als durch Erfolgsmeldungen auf sich aufmerksam. Und nun ist der Kandidatur auch noch ihr Chef verloren gegangen. Willy Bogner bat die Bewerbungsgesellschaft, ihn aus gesundheitlichen Gründen als Vorsitzenden der Geschäftsführung zu entbinden. Seine Nachfolgerin wird Eiskunstläuferin Katarina Witt.

Bogners Federführung stand nicht immer unter einem guten Stern. Bereits seit längeren schwelen die Konflikte mit den Landwirten in Garmisch, wo die alpinen Wettbewerbe ausgetragen werden sollen. Die Bauern wollen ihre Grundstücke nicht freiwillig für den Bau von Wettkampfstätten abgeben, statt mit Charisma versuchte es der Modezar mit Rücktrittsdrohungen –eine Lösung ist bis heute nicht in Sicht. Hinwerfen wollte Bogner auch, als die Gesellschafter nicht mehr Geld für die Olympiabewerbung locker machte, ein entsprechender Brief war bereits vor der entscheidenden Sitzung an die Öffentlichkeit gelangt.

Nun zieht sich der 68-jährige Unternehmer Bogner aus gesundheitlichen Gründen aus dem Olympiazirkus zurück. Seine Nachfolgerin und neues Gesicht der Münchener Spiele 2018 wird die ehemalige Eiskunstläuferin Katarina Witt. Auf sie wartet bis zum Juli 2011 noch ein gehöriges Stück Arbeit –sowohl in der Sache, als auch im Aufpolieren des mittlerweile ramponierten Münchner Images. Dann nämlich entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC) über die Vergabe der Winterspiele 2018. (RNO)



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