Sonderausstellung zum Projekt „Montanregion Erzgebirge“
Das Team vom „Klein-Erzgebirge“ in Oederan gestaltete im Auftrag des Fördervereins Montanregion Erzgebirge e. V. eine Sonderausstellung zum Projekt „Montanregion Erzgebirge – auf dem Weg zum UNESCO Welterbe“. Die beachtenswerte Präsentation zum diesjährigen Tag der Sachsen in Oelsnitz stellte nicht nur das anspruchsvolle Vorhaben vor, die erzgebirgische, vom Bergbau geprägte Kulturlandschaft für die Aufnahme in die Welterbeliste vorzubereiten, sie begeisterte zudem ein sehr interessiertes Publikum mit bedeutenden Bauwerken und Authentizität.
„Alles kommt vom Bergwerk her“ – Kultur, Kunst, Gesellschaft, Städtebau, Architektur, Handwerk und Brauchtum, Musik und Kirchengeschichte wurden derart stark vom Bergbau beeinflusst, dass dieser Ausspruch ohne Zweifel seine Richtigkeit hat. Der Förderverein Montanregion Erzgebirge e. V. unterstützt mit seiner Arbeit die Anerkennung ausgewählter Einzelobjekte und Ensembles im deutschen wie im böhmischen Teil der Kulturlandschaft Erzgebirge als UNESCO Welterbe. 1998 erfolgte die Eintragung „Montanregion Erzgebirge“ in die deutsche Tentativliste, schon 2011 könnte die Montanregion Erzgebirge zum UNESCO Welterbe erklärt werden.
Mit der Ausstellung en miniature werden die einmaligen Schätze der Kulturlandschaft Erzgebirge sichtbar gemacht. In Oelsnitz wurde eine Auswahl von 25 Objekten gezeigt. Am Eingang der Sonderfläche wurden die Besucher von der ergreifenden Anlage des Schloss Freudenstein Freiberg in Empfang genommen, besonders imposant überragte die St. Annenkirche mit ihren beeindruckenden Abmessungen das Ensemble. Mit großem Interesse wurden auch die fünf eigens für diese Ausstellung neu geschaffenen Miniaturen betrachtet, welche den tschechischen Teil des Erzgebirges repräsentieren. Da sind besonders hervorzuheben die bedeutenden Gebäude Rathaus und Museum Münze Jáchymov, denn hätten Sie gewusst, dass die Währungen Taler und Dollar hier ihren Ursprung haben?
Die Vorbereitungen für die Gestaltung der Sonderfläche laufen seit Monaten. In unzähligen Stunden wurde recherchiert, geplant, an den Modellen gewerkelt und schlussendlich mit schwerem Gerät an der Fläche gearbeitet. Insgesamt 70 t grauer Frostschutz und 8 t Verlegesplitt wurden für den Untergrund der Miniaturen verwendet, welcher bergbauliche Halden symbolisierte. Für den Weg, auf dem die Besucher durch diese Bergbaulandschaft flanieren konnten, dienten allein schon 10 t roter Frostschutz.
Die Einwohner und Besucher des Oelsnitzer Tag der Sachsen zeigten sich beeindruckt von der Ausstellung, die die Vielfalt der erzgebirgischen Kulturlandschaft und deren tiefe Wurzeln im Bergbau thematisierte. Namhafte Gäste der Sonderpräsentation waren u. a. der Landrat Mittelsachsens Volker Uhlig, der Sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Frank Kupfer in Begleitung von Dr. Angelika Tietz, zudem Dieter Richter, Vorsitzender des Stadtmarketing e. V. Oederan.
Wie wird weiterhin mit dieser Ausstellung verfahren? Sich unmittelbar anschließende Projekte sind die Umgestaltung der Sonderausstellung „Bergbau“ im Miniaturpark „Klein-Erzgebirge“ und die sachsenweite Wanderausstellung von November 2010 bis März 2011, worüber topaktuell noch zu berichten sein wird.
Der Miniaturpark informiert saisonal von März bis Oktober in nur wenigen Stunden und auf viele facettenreiche Einblicke hin über die Traditions- und Kulturlandschaft Erzgebirge, auf 17000 m² Fläche mit über 200 Bauwerken und ca. 1300 handgefertigten Figuren. Er bietet Wissens- und Sehenswertes zum seit langem bergbaulich, heute vor allem touristisch erschlossenen Mittelgebirge. Der aufmerksame Besucher erfährt auf seinem Streifzug durch die maßstäblich 1:25 verkleinerte Landschaft Interessantes zu deren Geschichte und Brauchtum, Holz- und Volkskunst, Spielzeugherstellung, zum Bergbau im Erzgebirge und in Oederan als auch zum Berggeschrey damals und heute – von Daniel Knappe, dem glückhaften Bergmann Frohnaus, und anderen Persönlichkeiten, die mit ihrem Leben und Wirken das Bild des Erzgebirges prägten. (Klein-Erzgebirge Oederan)
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