Bogotá, Kolumbiens fahrradfreundliche Hauptstadt
Die Metropolen der Welt mit dem Fahrrad zu entdecken, ist nicht immer stressfrei. Doch die Hauptstadt von Kolumbien, Bogotá, zählt neben Amsterdam, Barcelona, Berlin und Kopenhagen zu den fünf radfreundlichsten Städten der Welt. Durch die innovative Stadtplanung des ehemaligen bogotánischen Bürgermeisters Enrique Peñalosa (1997 bis 2000) wurden Straßen stillgelegt, Parkplätze aufgelöst, Fußgängerzonen errichtet, hunderte Kilometer von Gehsteigen und Radwegen gebaut, 100.000 Bäume gepflanzt und quer durch die ganze Stadt ein kilometerlanger Fußgänger- und Radfahrer-Highway angelegt. Private Pkws haben nur eine eingeschränkte Genehmigung, im Zentrum zu zirkulieren. Jedes Jahr am Donnerstag der ersten Februarwoche herrscht komplettes Fahrverbot für private Autos in ganz Bogotá.
Ganzjährig an Sonn- und Feiertagen wird ein Teil der Straßen in Bogotá für Kraftfahrzeuge gesperrt, damit die Einwohner circa 150 Kilometer Radweg unbeschwert benutzen können. Wie beliebt der Radsport in Kolumbien ist, zeigen nicht nur die zwei Millionen Hobby-Radfahrer in Bogotá, sondern auch die Profis, die regelmäßig an internationalen Radrennen teilnehmen. Der Kolumbianer Mauricio Soler machte sich auf der Tour de France einen Namen, als er 2007 die Bergwertung gewann.
Bogotá Bike Tours (bogotabiketours.com) in der Altstadt „La Candelaria“ vermietet Fahrräder und organisiert geführte Touren. So kann man auch außergewöhnliche Orte wie das Armenviertel Belén, ein privates Macumba Museum im Stadtviertel Teusaquillo besuchen. Mit etwas Glück bessert man die Urlaubskasse bei einem Hamsterrennen an der Plaza San Victorino auf. (Colombia Travel)

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Naja,
Bogotá was die Fahrradfreundlichkeit angeht mit Amsterdam, Barcelona, Berlin und Kopenhagen zu vergleichen ist aeussert gewagt. Klar ist es toll, dass man am Sonntag und einmal im Jahr sogar einen normalen Arbeitstag relativ entspannt durch die Stadt radeln kann (7 bis 14Uhr!!!) aber viel weiter geht die Fahrradfreundlichkeit leider nicht wirklich. Zwar gibt es einige Radwege, ja, aber die werden entweder kaum respektiert, weil fuer die Fussgaenger eh zu wenig Platz ist oder sind an den schlimmsten Strassen was die Abgasbelastung betrifft. Und natuerlich enden die Radwege auch voellig aprupt.
Wenn man sein Fahrrad als Fortbewegungsmittel nutzen will, wird man schnell feststellen: Es liegen Welten zwischen Bogotá und Europa. Auf der Strasse herscht das Recht des Staerkeren. Wenn vorankommen will muss man sich durch den normalen Verkehr bewegen – und das ist was fuer Hartgesottene. Wirklich kein Spass
Die Jungs von Bogotá Bike Tours leisten uebrigens gute Arbeit. Wuerde ich weiterempfehlen…
Ein ehemaliger Radfahrer in Bogotá
Arbeite seit einigen Jahren in Bogota. Das Fahrrad als Verkehrsmittel würde ich hier NIE benutzen. Viel zu gefährlich. Im Artikel werden zwar die Fakten richtig dargestellt. Es gibt viele Radwege, es gibt die Ciclovia am Sonntag. Aber in den Strassen Bogotas herrscht das Chaos und das Recht des Stärkeren. Auf das Fahrrad setzen sich da nur Lebensmüde.