Bahnstrecke Karlsruhe–Basel: 400 Millionen Euro für Ausbau
Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung für den Streckenabschnitt Haltingen-Weil am Rhein und dem Badischen Bahnhof in Basel hat das Bundesverkehrsministerium den Weg für die Baumaßnahmen im südlichen Abschnitt der Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel freigemacht. Mit knapp 400 Millionen Euro werden die Planungs- und Baumaßnahmen auf dem 8,5 Kilometer langen Streckenabschnitt finanziert. Die Planungen der Bahn sehen vor, dass Ende Oktober mit den Arbeiten an den ersten Bauwerken begonnen wird.
Die Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel ist eines der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekte des Bundes. Die auch als Rheintalbahn bekannte 182 Kilometer lange Strecke zwischen Karlsruhe und Basel gehört zu den am stärksten befahrenen Magistralen im Netz der Bahn. Mit der Fertigstellung der Neuen Eisenbahn-Alpen-Transversale in der Schweiz wird die Strecke zum wichtigsten nördlichen Zulauf dieses Korridors, der über Mailand bis nach Genua führt. Die Fertigstellung der Aus- und Neubaumaßnahme ist für 2020 geplant. Die Investitionen belaufen sich auf 5,7 Milliarden Euro.
Im Planfeststeststellungsabschnitt 9.2 (Haltingen-Weil am Rhein) entstehen auf der Ostseite der bestehenden Bahnstrecke zwei neue Fernverkehrsgleise. Für den Haltepunkt Haltingen und den Bahnhof Weil am Rhein sind außerdem zwei Nahverkehrsgleise sowie neue Bahnsteige vorgesehen. Insgesamt werden sieben Brückenbauwerke neu errichtet. Anfang Februar 2010 hatte das Eisenbahn-Bundesamt für diesen Abschnitt die Baugenehmigung erteilt.
Zum Schutz der Anwohner sind beidseitig der neuen Gleise Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von mehr als zehn Kilometern vorgesehen. In Haltingen können nach Auflage der Behörde Schallschutzwände mit einer Höhe von bis zu fünf Metern zum Schutz der Anlieger vorgesehen werden. Auch in Weil am Rhein, Friedlingen und Otterbach sollen Wände in Höhen zwischen eineinhalb und fünf Metern errichtet werden. Auf 20 Kilometern kommt das Besonders überwachte Gleis (BüG) zum Einsatz. Hier wird die Geräuschemission durch eine regelmäßige besondere Behandlung der Schienenoberfläche reduziert.
Der rund 3,1 Kilometer lange Planfeststellungsabschnitt 9.3 (Basel Badischer Bahnhof) liegt auf Schweizer Gebiet und verläuft von der Staatsgrenze zwischen Deutschland und der Schweiz durch den Badischen Bahnhof in Basel bis zum nördlichen Rheinufer. Das Genehmigungsverfahren erfolgt nach Schweizer Recht und wird von den Schweizer Behörden durchgeführt. Südlich schließt sich die neue zweite Rheinbrücke in Basel an, deren Bau im November 2009 begonnen wurde. (Deutsche Bahn)
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