Fotografien von Feininger im Zeppelinmuseum
Andreas Feininger, den das Zeppelin Museum mit einer Einzelausstellung präsentiert, ist bekannt für tiefsinnige und ausgefeilte fotografische Kompositionen, wie sie in „Selbstportrait“ (1946) exemplarisch zu Tage treten. Feininger wurde am Bauhaus in Dessau zum Architekten ausgebildet und arbeitete schon sehr früh mit Größen wie Le Corbusier und Kurt Elster zusammen. Nachdem er 1933 über Stockholm in die USA emigriert war, fand er in New York, wo er ab 1939 lebte, sehr schnell eine feste Anstellung beim renommierten LIFE Magazin. Seit dieser Zeit entstanden seine weltbekannten Stadtansichten und Portraits, die neben seinen experimentellen Arbeiten und den Landschaftsaufnahmen in der Ausstellung gezeigt werden.
Zur Fotografie kam Feininger durch die bittere Erkenntnis, dass kaum ein Fotograf das Wesen der Architektur sensibel genug erfassen konnte, um ihn als ausführenden Architekten zufrieden zu stellen. Er versuchte es deshalb fortan einfach selbst und nahm seine bekanntesten Fotos unter Verwendung zumeist selbst gebauter Kameras mit Teleobjektiven von sehr langer Brennweite auf. Diese selbstentwickelten Verfahren erlaubten ihm, seine Motive aus großem Abstand aufzunehmen und somit die tatsächlichen Größenverhältnisse der Motive besser zu erfassen.
Dass das Werk von Andreas Feininger nichts an Aktualität und Wirkung auf junge Fotografen verloren hat, zeigen die Fotostudentinnen und -studenten von Elke Sckell (Bernd-Blindow-Schule, Friedrichshafen), die in der Ausstellung mit den Fotos und Themen Feiningers eigene Projekte entwickeln und ausstellen werden.
Die Ausstellung „Andreas Feininger – That’s Photography“ präsentiert nicht nur das herausragende Werk eines der wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, sondern veranschaulicht darüber hinaus, dass die oftmals getrennt voneinander betrachteten Aspekte von Technik und Kunst in seinem Werk auf beispiellose Art und Weise miteinander verbunden sind.
Beginn: 24. September 2010
Ende: 09. Januar 2011. (Tourismus-Information Friedrichshafen)
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