1. Oktober 2010, Schleswig-Holstein

Filmland Schleswig-Holstein: Hollywoodstars und Bestsellerautoren

Cate Blanchett, Eva Green, Sibel Kekilli oder Henning Mankell – im Filmland Schleswig-Holstein standen in den vergangenen Monaten große nationale und internationale Stars vor und hinter der Kamera. Regisseure schwärmen von einzigartigen Landschaften und die traditionsreichen Nordischen Filmtage Lübeck laden zum 52. Mal zum Genuss cineastischer Perlen aus dem Norden in die Hansestadt. Der Ostholsteiner Schauspieler Axel Prahl steht im Fokus der Husumer Filmtage vom 30. September bis 6. Oktober und das Kieler Filmfestival Augenweide zeigt vom 24. bis 27. März 2011 eine Auswahl von Produktionen Schleswig-Holsteiner Filmschaffender und Filme, die im Land zwischen den Meeren entstanden sind.

„Liebe und Sex“ auf den 52. Nordischen Filmtagen vom 3. – 7. November in Lübeck
Vom 3. bis 7. November 2010 laden die Nordischen Filmtage Lübeck zum 52. Mal zu einem Festival rund um cineastische Leckerbissen aus dem Norden und Nordosten Europas ein. Die Nordischen Filmtage zählen zu den traditionsreichsten Filmfestivals weltweit. Zahlreiche Filmperlen aus Skandinavien und dem Baltikum werden in diesem Jahr auf der Leinwand zu entdecken sein, auch ein Wiedersehen mit Ingmar Bergman Filmen wird es geben.

Unter dem Titel „Die skandinavische Verlockung: LIEBE – WOHLFAHRT – SEX im Kino der fünfziger bis siebziger Jahre“ widmet sich die Retrospektive der 52. Nordischen Filmtage mit der freizügigen Darstellung von Liebe und Sexualität einer einzigartigen Tradition in der Filmgeschichte Skandinaviens. Das vollständige Programm der 52. Nordischen Filmtage ist ab 21. Oktober einsehbar unter www.nordische-filmtage.de.Informationen zu Unterkünften sind erhältlich bei der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH, Tel. 0451/ 8899700, info@luebeck-tourismus.de, www.luebeck-tourismus.de

Henning Mankell und Sibel Kekilli am Kieler „Tatort“
Der Kieler Tatort-Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) erhält Unterstützung: Am 24. Oktober hat die Hamburger Schauspielerin Sibel Kekilli („Gegen die Wand“) erstmals einen Auftritt als Sarah Brandt in „Borowski und eine Frage von reinem Geschmack“ an der Kieler Förde. Als Nachbarin eines Tatverdächtigen lernt sie den wortkargen Kommissar Borowski kennen und ist ab der übernächsten Tatort-Folge fest als Ermittlerin an seiner Seite. Die deutsch-türkische Schauspielerin, die bereits zweimal mit dem Deutschen Filmpreis geehrt wurde, wurde von Regisseur Fatih Akin entdeckt und spielte seitdem in zahlreichen preisgekrönten Produktionen. Bestseller-Autor Henning Mankell lieferte exklusiv die Drehbuch-Ideen für zwei weitere Kieler „Tatorte“. In „Borowski und der vierte Mann“ nimmt auf einem idyllischen Landgut (Gut Wulfshagen im Kreis Rendsburg-Eckernförde) ein militanter Tierschützer Bären-Jäger ins Visier. Die spannende Folge mit typischer Mankell-Handschrift ist am 3. Oktober als Preview in Anwesenheit des schwedischen Autors auf dem Filmfest Hamburg zu sehen.

Die Verbrechen im hohen Norden sind bei den TV-Zuschauern auch deshalb so beliebt, weil sie die die „Tatort“-Kommissare an Schleswig-Holsteins schönste Plätze führen – von der skurrilen Hafenkneipe über das Herrenhaus an der Schlei bis zum Ostseestrand.

Ex-Bondgirl Eva Green klont Geliebten in St. Peter-Ording
St. Peter-Ordings charakteristische Pfahlbauten, endloser Strand, raue Nordsee und weiter Himmel bilden die Kulisse für das Science-Fiction Drama „Womb“ mit Ex-Bondgirl Eva Green („Casino Royale“) in der Hauptrolle. An der Nordseeküste trifft Rebecca (Green) ihre Sandkastenliebe Thomas (Matt Smith) wieder und knüpft dort an, wo einst alles aufhörte. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn Thomas stirbt bei einem Unfall. Rebecca, die über den Verlust nicht hinweg kommt, lässt ihn klonen – und ein futuristisches Liebesdrama nimmt seinen Lauf.

„Die Küstenlandschaft in St. Peter-Ording wirkt mit ihrem endlosen Horizont geradezu prähistorisch, als ob noch nie ein Mensch dieses Land betreten hätte“, schwärmt Regisseur Benedek Fliegauf im Online-Magazin filmstarts.de. „Das ist einzigartig in Europa und passte wunderbar für die Atmosphäre des Films.“ „Womb“ entstand von März bis Mai 2009 an der Nordsee Schleswig-Holstein und kommt voraussichtlich im Frühjahr 2011 in die deutschen Kinos.

Föhr wird zur „Kalten Karibik“
„Meerscheid“ heißt die die Nordseeinsel Föhr in der Krimi-Komödie „Kalte Karibik“ um vier zwielichtige Abenteurer und einen schrägen Plan. Um in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen, entführen sie sich selbst und haben die friedliche Nordseeinsel zur Lösegeld-Übergabe auserkoren. Pech, dass der Inselpolizist gerade dringend ein Verbrechen braucht, um nicht wegrationalisiert zu werden. Als plötzlich ein Toter im Watt liegt, wird aus dem Spiel blutiger Ernst.

Das grüne Eiland Föhr mit seinen saftigen Wiesen, friedlich grasenden Schafen und blauer Nordsee ist die Ideal-Besetzung als Insel-Idylle für schräge Ganoven. Zu sehen ist „Kalte Karibik“ am 5. Oktober auf den Husumer Filmtagen und am 8. Oktober auf dem Filmfest Hamburg (www.kaltekaribik.de).

Hollywood bei der „Küstenwache“
Die 200. Folge der beliebten TV-Serie „Die Küstenwache“ flimmert am 13. Oktober um 19.25 Uhr mit einem Star-Gast aus Hollywood über die Bildschirme: Ralph Moeller („Gladiator“) konnte für die Jubiläumssendung als U-Boot-Entführer William Forges gewonnen werden und liefert sich spektakuläre Kampfszenen mit „Küstenwache“-Kapitan Ehlers. Für Moeller, der seit 18 Jahren als Schauspieler in den USA arbeitet, war der Dreh in Schleswig-Holstein fast ein Heimspiel. Der 1,96 Meter große Action-Star hat Verwandte im „Küstenwache“-Drehort Neustadt und fährt zum Relaxen gern nach Timmendorfer Strand oder Scharbeutz. „Ich bin ein echter Wassermann und liebe das Meer“, erzählt Moeller. „Als Kind war ich oft an der Ostsee und wollte Kampfschwimmer bei der Marine werden. Mir gefällt die Bodenständigkeit hier, außerdem gibt es tolle Restaurants und ich bin ein großer Fan von den Fischbrötchen!“. Mit der 200. „Küstenwache“-Folge fällt gleichzeitig der Startschuss für die 14. Staffel. Fans der Serie können sich auf 26 neue Abenteuer von Kapitän Horst Ehlers und seiner Crew freuen.

Krieg und Frieden auf Sylt
Ganz große Gefühle erwarten Fernsehzuschauer bei Niki Steins Melodram „Liebe deinen Feind“, das im Frühling 2010 in dem einzigartigen Licht auf Sylt entstand. Im Sommer 1945 verstrickt sich Sanitätshelferin Gesa (Katharina Wackernagel) in eine dramatische Dreiecks-Beziehung mit ihrem Freund Friedrich (Stephan Kampwirth), einem ehemaligen Wehrmachtsoffizier, und dem britischen Captain Simon (Benjamin Sadler). Die Situation spitzt sich zu, als Simon des Mordes angeklagt und Friedrich mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt wird – nicht ahnend, dass seine Freundin eine Affäre mit dem Angeklagten hatte. Der preisgekrönte Regisseur Niki Stein, der zuletzt mit dem Scientology-Drama „Bis nichts mehr bleibt“ Furore machte, inszeniert die Nordseeküste für das ZDF in Kino-Ästhetik. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.

„Zwiebelfische“ – Von Glückstadt nach New York
In ihrem poetischen Dokumentarfilm „Zwiebelfische“ begeben sich Christian Bau und Artur Diekhoff auf die Spur des Künstlers Jimmy Ernst, der 1935 von der Glückstädter Druckerei Augustin als Schriftsetzerlehrling aufgenommen und so vor den Nazis gerettet wurde. In dem kleinen Elbstädtchen entsteht Jimmys Faszination für Zeichen, die sein gesamtes Werk prägen wird. Mit Hilfe der Augustins gelingt 1938 die Flucht in die USA, wohin Jimmys Vater, der Maler Max Ernst, ihm später folgen kann. Seine Mutter Louise Straus wird nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. „Zwiebelfische“, gesprochen von Burghart Klaußner, verfolgt Jimmys Glückstädter Jahre und gibt einen faszinierenden Einblick in die 1775 gegründete Druckerei J.J. Augustin mit ihren zahllosen Schriftzeichen, geheimnisvollen Symbolen und fremdartigen Alphabeten. „Zwiebelfische“ ist seit dem 16. September 2010 im Kino zu sehen und auf DVD erhältlich.

Cate Blanchett dreht Thriller „Hanna“ auf Fehmarn
Schleswig-Holsteins Sonneninsel Fehmarn wurde im April Schauplatz eines düsteren Thrillers mit Star-Aufgebot: Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett („The Aviator“) spielt eine CIA-Agentin, die „Hanna“ quer durch Europa jagt – ein 14jähriges Mädchen, das von ihrem Vater in den Wäldern Finnlands zu einer kaltblütigen Mörderin ausgebildet wurde. Neben Blanchett stehen Eric Bana („Hulk“, „Die Frau des Zeitreisenden“) als Hannas Vater, Jung-Schauspielerin Saoirse Ronan („Abbitte“) als Hanna und Olivia Williams („Der Ghost Writer“) vor der Kamera. „Hanna“ wird voraussichtlich im Frühling 2011 in den Kinos zu sehen sein. (TASH)



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