30. Oktober 2010, Ostbayern

Vom Donautal in den Bayerischen Wald entlang der Glasstraße

Der Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz beschert Passau den Beinamen Dreiflüssestadt. Von hier aus lässt sich wunderbar ein Ausflug entlang der Glasstraße vom Donautal in den Bayerischen Wald unternehmen. In Passau empfiehlt sich zur Einstimmung eine Fahrt mit dem Kristallschiff. Dieser schwimmende Glitzerpalast der Reederei Wurm & Köck, der zusammen mit dem weltweit führenden Kristallglas-Hersteller Swarovski entstand, ist ein Meisterwerk der internationalen Schiffsarchitektur und zugleich gelebte Reminiszenz an die Glasstraße. Millionen von Einzelkristallen wurden für die Umgestaltung des Passagierschiffes MS Donau gebraucht, unter anderem für einen zwölf Meter langen Lüster im Bauch des Schiffes. Ebenso empfehlenswert ist ein Besuch des Passauer Glasmuseums, Heimat der weltweit größten Sammlung Böhmischen Glases.

Entlang der Donau, seit jeher Transportweg von Waren, Kulturen sowie Menschen und fließende Verbindung Europas, erreicht man flussaufwärts die Stadt Vilshofen. Malerisch auf einer Landzunge beim Zufluss der Vils in die Donau gelegen, lässt sich hier das Glaserhandwerk erlernen und als einer von drei Orten in Deutschland kann man in Vilshofen noch die Prüfung zum Glasermeister ablegen. Über die Donau steuert die Glasstraße nun direkt auf die ersten Höhenzüge des Bayerischen Waldes zu und bringt einen nach Saldenburg, am Fuße der gleichnamigen Burg liegend. In den 1980er Jahren wurde hier eine Schmelzofenanlage, welche bereits im 13. Jahrhundert in Betrieb war, entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wenige Kilometer vor Saldenburg lohnt ein Abstecher zum Museumsdorf Bayerischer Wald, eines der größten Freilichtmuseen Europas, mit mehr als 150 Gebäuden aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Eingebettet in eine herrliche Waldlandschaft liegen Kirchdorf im Wald und Rinchnach, letzterer Ort ist bereits 999 Jahre alt. Einen eindrucksvollen Blick auf die Perle am Fluss, wie die Kreisstadt Regen ob seiner idyllischen Lage am Fluss Schwarzer Regen genannt wird, bekommt man vom Turm der Burgruine Weißenstein, gelegen auf dem höchsten Punkt des Pfahls. Der Pfahl, ein etwa 150 Kilometer langer Quarzgang durch den Bayerischen Wald, ist eine geologische Besonderheit, dessen weiße Felsen hier besonders mächtig zu Tage treten.

Am Fuße der Ruine steht der Gläserne Wald, der vermutlich einzige seiner Art. Geschaffen von Rudolf Schmid, bekannt auch durch die Gläserne Scheune in Viechtach, wachsen hier Edeltannen, Rotbuchen, Trauerweiden, Apfelbäume und weitere Bäume aus meist farbigem Flachglas, die von der warmen Spätsommersonne oder nachts von geschickt platzierten Strahlern glänzend ins Licht gesetzt werden.

Informationen, etwa das aktuelle Glasstraßenjournal, sind kostenlos erhältlich beim: Tourismusverband Ostbayern e.V., Luitpoldstraße 20, 93047 Regensburg, Tel. 0941/58539-0, Fax 0941/58539-39, info@ostbayern-tourismus.de, www.ostbayern-tourismus.de, www.dieglasstrasse.de. (TV Ostbayern e.V.)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: