1. November 2010, Äthiopien

Äthiopiens letzter Kaiser Haile Selassie: Rastafari-Geschichte in Afrika

Die Rastafari-Bewegung hat namentlich ihren Ursprung in Äthiopien. Auch wenn die sogenannten Rastas in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf Jamaika entstanden sind, geht die Namensgebung doch auf Äthiopien, das mystische Land am Horn von Afrika, zurück.

Hier wurde nämlich 1930 Haile Selassie, Äthiopiens letzer Kaiser, gekrönt, der von Geburt her eigentlich Ras Tafari Makonnen hieß. Da Marcus Garvey, der Begründer der Bewegung, in den 1920ern die Krönung eines mächtigen schwarzen Königs in Afrika prophezeit hatte, wurde Haile Selassie, in dem man den erhofften Heilsbringer erkannte, zum Namensvetter einer heute weltweit vertretenen Religionsbewegung. Die Rastas sahen Haile Selassie als wiedergekehrten Messias und lebenden Gott auf Erden an, der das unterjochte und versklavte Afrika erretten und die nach Amerika verschifften Afrikaner zum Mutterkontinent zurückfuhren sollte.

Auch wenn ein Großteil der Rastafaris vom Glauben an die Göttlichkeit Haile Selassies abgekommen ist, hat der Rastafarismus seine Entlehnungen aus der äthiopischen Kultur bis heute behalten: so zum Beispiel die typische Rasta-Farbe Grün-Gelb-Rot, die von der äthiopischen Flagge übernommen wurde, oder der Löwe, ein wichtiges Attribut Haile Selassies – des „Löwen Judas“ – welches auf die jüdischen Wurzeln des äthiopischen Kaisertums zurückgeht. Einer der wohl bekanntesten Anhänger der Rastafari-Bewegung ist der legendäre Raggae-Musiker Bob Marley. (FVA Äthiopien)



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