2. November 2010, Mecklenburg-Vorpommern

Tourismuspreis Meck-Pomm im Jubiläumsjahr zweimal vergeben

Bei seiner Premiere wurde der Tourismuspreis Mecklenburg-Vorpommern gleich zwei Mal vergeben. Dabei ging der Preis an eine Persönlichkeit und eine Initiative, die nicht direkt im Tourismus agieren, aber außerordentlich zur Entwicklung im Urlaubsland beigetragen haben. Bei der Festveranstaltung „20 Jahre Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern“ im Ostseebad Binz auf der Insel Rügen wurden Professor Gottfried Kiesow, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, sowie die Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel e. V.“ mit dem 1. Tourismuspreis Mecklenburg-Vorpommern geehrt.

Der Preis wurde ausgelobt vom Landestourismusverband und gestiftet von der Deutschen Kreditbank AG, deren Vorstandsvorsitzender Günther Troppmann die Auszeichnung gemeinsam mit der Präsidentin des Landtages- und des Tourismusverbandes MV, Sylvia Bretschneider, vornahm. Die Preisträger bekamen eine Plastik des Rostocker Bildhauers Thomas Jastram, die den Heiligen Christophorus – den Schutzpatron der Reisenden – darstellt, sowie eine Ehrennadel in Silber mit Bernstein überreicht.

Die 2002 gegründete Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel“hat mit friedlichen und legalen aber zugleich wirkungsvollen Mitteln viele Jahre gegen einen Luft-Boden-Schießplatz in der Kyritz-Ruppiner-Heide gekämpft, was die Bundesregierung am 21. April 2010 dazu veranlasste, den Verzicht darauf zu erklären. „Mit großer Ausdauer hat die Initiative das so genannte Bombodrom verhindert und dem Gebiet damit die Perspektive für eine sinnvolle zivile Nutzung eröffnet. Dies stellt nicht nur die getätigten touristischen Investitionen in der Seenplatte sicher, sondern bietet auch Zukunftssicherheit für potenzielle Investoren“, erklärte Sylvia Bretschneider. Die Aktionsgemeinschaft erhalte den Preis auch, weil sie es verstanden habe, sich mit den Partnerinitiativen in Brandenburg zu verbünden und eine ganze Region inklusive der beiden Landesregierungen hinter sich zu bringen. „Dabei hat ‚Freier Himmel’ immer auch den Schulterschluss mit der Tourismusbranche gesucht. Auch aufgrund ihrer Offenheit in viele Richtungen ist die Initiative ein verdienter Preisträger“, so die Präsidentin. Sie begrüßte es zugleich, dass sich „Freier Himmel“ nach dem Verzicht der Bundesregierung auf eine militärische Nutzung um vernünftige Zukunftskonzepte für das Areal kümmere und beispielsweise ein Rad-, Reit- und Wanderwegekonzept fordere.

Mit Professor Gottfried Kiesowwerde eine Persönlichkeit geehrt, die viel mehr sei als ein Denkmalschützer. „Professor Kiesow ist ein Helfer der ersten Stunde und bis heute aufs Engste mit dem Land verbunden – er ist sozusagen Mister Backstein“ erklärte Sylvia Bretschneider. Die vielen vom Verfall bedrohten Baudenkmale im Nordosten seien für die junge, 1985 gegründete Stiftung eine wirkliche Herausforderung gewesen. „Diese Herausforderung bestand die Stiftung mit Bravour und avancierte zu einer der ersten wirklich gesamtdeutschen Initiativen, die viel dazu beitrug, dass Kathedralen wie St. Georgen in Wismar oder auch kleine Dorfkirchen wie beispielsweise in Vietlübbe wieder strahlen und zu touristischen Magneten geworden sind“, sagte die Präsidentin. Gerade der Wiederaufbau von St. Georgen wäre ohne Professor Kiesow wohl kaum gelungen. Er hat zudem einen entscheidenden Anteil daran, dass Mecklenburg-Vorpommern mit Wismar und Stralsund zwei Unesco-Welterbe-Städte vorweisen kann. Auch die vier erfolgreichen Ausstellungen „Gebrannte Größe – Wege zur Backsteingotik 2002″ gehen auf seine Anstrengungen zurück. In insgesamt 444 Sanierungsprojekte in Mecklenburg-Vorpommern flossen bis heute rund 62 Millionen Euro Stiftungsgelder. (TV Mecklenburg-Vorpommern)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: