22. November 2010, Vogtland

Vogtländische Handwerkskunst zur Weihnachtszeit

Wenn die Abende wieder länger werden, sich das Jahr dem Ende neigt, dann wird in Vogtlands Stuben gesägt, gehämmert, gedrechselt und geklöppelt – die vogtländische Handwerkskunst lebt wieder auf. Schön und glanzvoll soll alles werden, in den Fenstern, Hauseingängen und Vorgärten. Weihnachtsbräuche im Leben der Vogtländer von einst und jetzt, spielen eine bedeutende Rolle. Der Engel, die Bergmänner, die Klöpplerin und der Schnitzer sind nicht umsonst die am meisten in Schwibbögen dargestellten Figuren, die es reichlich in allen Kunstformen zu bestaunen gibt – genauso Pyramiden, Weihnachtsleuchter und -sterne, mechanische Weihnachtsberge und Spielzeug.

Und hier kommt auch die große Sehnsucht der Bergleute nach Licht zum Ausdruck. In der Tiefe des Berges auf sich allein gestellt, war die Grubenlampe meist der einzige Begleiter der tapferen Männer, die sich immer wieder nach Licht sehnten, so entstand auch der Schwibbogen.

Das Weihnachtsfest mit all seinen Bräuchen und Traditionen, kann man in den Museen des Vogtlandes erleben. Die wohl bekannteste Weihnachtsausstellung mit einer Puppenstadt, einer Weihnachtsmannwerkstatt, Spielzeug zum Anfassen oder dem größten mechanischen Bergaufzug mit über 200 beweglichen Figuren, der schon häufig als Kulisse für weihnachtliche Fernsehsendungen diente, findet man auf der Schlossinsel in Rodewisch, im Museum Göltzsch. Mit einer riesigen Moosmannsammlung wartet das Falkensteiner Museum auf. Ein fester Bestandteil der Ausstellung im Vogtlandmuseum Plauen ist die weihnachtlich geschmückte Bauernstube mit der Darstellung vogtländischer Weihnachtsbräuche. Zu diesen gehört beispielsweise das Auslegen der Stuben am Heiligabend mit Stroh oder der von der Decke hängende Weihnachtsbaum. Neben verschiedensten historischen Spielzeugen aus der Sammlung des Vogtlandmuseums sind auch wieder Spielzeugeisenbahnen zu sehen.

Schon lange haben elektronische Spielsachen, Kaufmannsläden, Puppenstuben und Pferdestall unterm Tannenbaum verdrängt. Umso mehr verwandeln sich die Museen in weihnachtliche Wohnungen vergangener Zeiten. Die große Weihnachtsschau in Auerbach zeigt besondere Leihgaben, wie Puppenstuben, dampfbetriebenes Spielzeug und Kaufmannsläden. Selbstverständlich fehlen auch Eisenbahnen, Pyramiden, Nussknacker und Räuchermänner nicht.

Mit viel Fantasie und ganz einfachen Mitteln verschönten sich so unsere Eltern und Großeltern die Weihnachtstage. Dieses einmalige Flair aus Tannen- und Apfelduft und dem Geruch nach Holz und Leim, der sich paart mit knarrenden Holzdielen, findet man nur in den vogtländischen Weihnachtsausstellungen. Die ältesten Puppenstuben stammen aus den 30-iger Jahren, des vergangenen Jahrhunderts. Ausschließlich mit Worten lassen sich die Ausstellungen, die nicht nur kleine Besucher zum Staunen bringen, gar nicht beschreiben, man muss die weihnachtliche Stimmung im Vogtland selbst erleben.

Kontakt: Tourismusverband Vogtland e.V., Göltzschtalstraße 16, 08209 Auerbach, Tel.: 03744-188860, Fax: 03744-1888659, info@vogtlandtourist.de, www.vogtlandtourist.de. (TMG Sachsen mbH)



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