Oldenburg wirbt um Kohltouristen
Oldenburg wirbt für die Winterfreuden im Norden: Im Januar und Februar ist Hochsaison für Kohlfahrten. Für die einen ist es eine sportliche Herausforderung, für andere ein ähnlich närrisches Vergnügen wie der Karneval. Und für alle stehen im Mittelpunkt der Grünkohlgenuss und das zünftig-gesellige Zusammensein mit Freunden.
Weltweit hat der Grünkohl nur geringe Bedeutung. Neben dem Anbau in einigen Nachbarländern liegt der Schwerpunkt in Norddeutschland. Von 1149 ha in Deutschland werden 399 ha in Niedersachsen angebaut (Stand 2009). Insbesondere im Weser-Ems-Gebiet rund um Oldenburg. Und wer hier in der kalten Jahreszeit unterwegs ist, gewinnt ohne weiteres den Eindruck, dass all der köstliche Kohl auch hier verzehrt wird. Denn wenn es im Herbst die ersten Fröste gibt, taut der Norddeutsche auf, packt seinen Bollerwagen und geht auf Kohltour. Dann wird keine ruhige Kugel geschoben, dann wird geboßelt. Andere messen sich im Eierlauf oder im Besen werfen oder in anderen Spielen. Am Ende aber führt der Weg immer ins Gasthaus und zum Grünkohl-Schmaus. Wer hierbei die größte Portion verdrückt, kann Kohlkönig werden – die meisten brauchen einen solchen Anreiz aber gar nicht. Zu lecker ist die norddeutsche Spezialität mit Pinkelwurst und Kassler, besonders in fröhlicher Gesellschaft auf dem Lande nach einer ordentlichen Kohltour durch Frost und frische Luft.
Die Kohltourhauptstadt Oldenburg bietet in diesem Winter erstmals verschiedene Reiseangebote rund um das Thema Kohlfahrt und Grünkohl an. Anfänger in Sachen norddeutscher Lebensart können sich für das kulinarische Studium an der Grünkohl-Akademie einschreiben. Der Bachelor-Studiengang umfasst zwei Übernachtungen mit Frühstück sowie eine sportliche Kohltour unter fachkundiger Begleitung inklusive Bollerwagen und Boßel-Ausrüstung. Dabei geht es vor allem um die Praxis in Sachen norddeutschen Wintersports, es wird aber auch theoretisches Wissen vermittelt zum Grünkohl, seiner Zubereitung und seinem Genuss. Am Ende gibt es für die Teilnehmer den Bachelor im Fach Grünkohl sowie den Grünkohl in traditionell oldenburgischer Zubreitung mit Pinkelwurst und Kassler. (buchbar ab sofort für die Zeit bis zum 31. März 2011, Preis pro Person im Doppelzimmer ab 175 €).
Fortgeschrittene können ihr Wissen um den Grünkohl auf unterschiedliche Arten vertiefen. So bietet die „Schule für kreatives Kochen und feine Lebensart“ in Oldenburg einen exklusiven Kochkurs „Chef de Kohlcuisine“ an, bei dem gemeinsam mit einem Koch ein 3-Gänge Menü zubereitet wird. Selbst beim Dessert spielt der Grünkohl eine Rolle: Er ist im Eis enthalten, das es zur traditionellen Roten Grütze gibt. Buchbar für Gruppen ab 8 Personen, Preis pro Teilnehmer 44,50 €.
Ebenfalls für Fortgeschrittene bietet die Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH Bausteine an, aus denen sich die Gäste ganz individuell ihre Kohltour zusammenstellen können: Angefangen beim Bollerwagen-Verleih (15 € pro Tag) über das XXL-Grünkohlgericht inklusive Getränk (19 € pro Person) bis hin zu den Übernachtungen in den unterschiedlichen Hotels der Stadt. (TV Oldenburg)

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