3. Dezember 2010, Kitzbüheler Alpen

Pistenpräparierung mit GPS in Fieberbrunn

Das „Biest“ hört auf ferne Signale. Aus den Tiefen des Weltalls gelangen Kommandos in die dunkle Tiroler Nacht – und bestimmen die Präparierung der Skipisten im Wintersportort Fieberbrunn: High Tech im Tiefschnee: Rote, grüne oder blaue Felder zeigen Hannes Jurescha auf seinem Monitor in der Führerkanzel der 527 PS starken Pistenraupe, die auf den freundlichen Namen „The Beast“ (das Biest) hört, wo er die Piste mit mehr oder weniger Schnee versorgen muss. Präparierung mit GPS- und Weltraum-Technik ist nur eine der Neuerung, mit denen das Tiroler Skigebiet in den Kitzbüheler Alpen in den Winter startet.

Kleiner Bildschirm – große Wirkung: „Wir wollen mit möglichst geringem Ressourcenverbrauch eine optimale Schneedecke bieten“, sagt Toni Niederwieser, der Geschäftsführer der Bergbahnen. Denn der Schnee aus den fast 200 „Kanonen“ ist ein wertvolles Gut, mit dem man sparsam umgehen muss. Drei Euro kostet schließlich ein Kubikmeter maschinell erzeugten Schnees – und rund 300.000 Kubikmeter werden pro Saison im familienfreundlichen Skigebiet im Pillerseetal produziert. Dank modernster Technik sagt nun das Signal aus dem Weltall exakt, wo und wie viel Schnee auf der Piste bei den nächtlichen Präparierungen platziert werden soll.

Die Grundlage für diese neue ausgefeilte Technik wurde bereits im Sommer gelegt. Da hat man das Skigebiet exakt vermessen und ein Höhenprofil erstellt. Dies vergleicht nun im Winter der Computer mit den Daten, die ihm die Pistenraupe liefert. Ähnlich wie beim herkömmlichen Navigationssystem ermittelt die GPS-Technik den exakten Standort des Geräts – und seine Höhe. Im Abgleich mit dem sommerlichen Höhenprofil weiß nun der Rechner, ob vor Ort an dieser Stelle zu wenig oder zu viel Schnee liegt. Die roten, grünen oder blauen Felder aus dem Monitor signalisieren dem Fahrer permanent, wo und wie viel er vom weißen Gold an dieser Stelle aufbringen oder wegschieben soll. „So bekommen wir eine optimale Schneedecke“, erklärt Toni Niederwieser. (Bergbahnen Fieberbrunn)



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