12. Dezember 2010, Mexiko

Ergebnisse der Klimakonferenz in Cancun

Die zweiwöchigen Klimaverhandlungen in Cancún haben laut der internationalen Hilfsorganisation CARE endlich konkrete Ergebnisse gebracht. „Wir begrüßen den Fortschritt, der hier in Cancún erreicht wurde“, sagt Poul Erik Lauridsen, Advocacy-Koordinator für Klimawandel von CARE. „Aber wir müssen gleichzeitig auch vorsichtig sein, denn die schwierigen Verhandlungspunkte zu Minderung des Klimawandels und zur Finanzierung bleiben ungelöst.“

Obwohl es laut Lauridsen keinen Grund zu überschwänglicher Freude gebe, so „können wir doch beherzt aufatmen“. Cancún zeige, dass Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen Erfolg aufweisen, wenn ausreichender politischer Wille vorhanden ist. „Nichtsdestotrotz sind noch viele Knoten hin zu einem globalen Klima-Abkommen ungelöst.“

Ein grüner Klimafonds (Green Climate Fund) wurde in Cancún eingeführt. Auch wenn dieser Fonds noch nicht mit Geld gefüllt und viele der Richtlinien noch nicht bestimmt wurden, so ist dies ein wichtiger Schritt hin zum Beschluss eines fairen, ehrgeizigen und verbindlichen Klima-Abkommens bei der Klimakonferenz in Südafrika im nächsten Jahr. „Der Klimafond erscheint wie ein glitzerndes Weihnachtspaket. Leider ist noch nichts drin in der Box“, so Lauridsen.

Beim Thema Waldschutz (REDD, Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) ist eine Einigung erzielt worden. Allerdings wurde die umstrittenste Frage, wie der REDD-Mechanismus finanziert werden soll, auf das nächste Jahr verschoben. „Der heute verabschiedete Text zum Waldschutz beinhaltet schwächere Sicherheitsrichtlinien für indigene Völker als wir uns erhofft hatten“, so Raja Jarrah, REDD-Experte von CARE. „Das Waldschutzabkommen hat leider noch einige Hintertüren. Wir müssen sicherstellen, dass Waldschutz in der Praxis Bewohner und Gemeinden nicht benachteiligt.“

Dass sich die Delegierten auf ein Rahmenabkommen zur Anpassung an den Klimawandel geeinigt haben, ist ein signifikanter Meilenstein. Zwar sind auch hierbei noch viele Fragen im nächsten Jahr zu lösen, wie beispielsweise welche Länder für die Folgen des Klimawandels am anfälligsten sind und wie Staaten, die permanente Schäden und Verluste durch den Klimawandel erhalten, kompensiert werden. „Es gibt beim Thema Anpassung noch viele Knackpunkte zu klären“, so Poul Erik Lauridsen. „Aber für heute ist das Abkommen eine gute Nachricht für all diejenigen Menschen, die vom Klimawandel betroffen sind.“

Keine Fortschritte gab es bei der Verpflichtung zur Emissionsreduzierungen der Industriestaaten. „Dies ist allerdings essentiell, will man die Ursachen statt der Symptome des Klimawandels bekämpfen“, so Lauridsen. „Die Zeit rennt weiter davon. Je länger wir mit Emissionsreduzierung warten, desto massiver wird die Anpassung notwendig sein.“ (Care)



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