Barrierefreier Allgäu Airport geplant
Menschen mit Behinderung sollen barrierefrei und möglichst selbständig die Einrichtungen am Allgäu Airport benutzen können. Dies sieht eine Vereinbarung zwischen Flughafen und Behindertenvertretern vor, die jetzt unterzeichnet wurde. Darin verpflichtet sich der Airport-Betreiber, auch jenen Menschen den Weg zum Check-In und zum Flugzeug zu ebnen, die aufgrund einer physischen oder psychischen Behinderung gehandikapt sind.
Initiiert wurde das Projekt vom Allgäu Airport. Gemeinsam mit Vertretern des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes, des Hörgeschädigten-Bezirksverbands Schwaben und mit Heidi Dintel, der Behindertenbeauftragten der Stadt Memmingen, wurde eine Zielvereinbarung erarbeitet, die nun umgesetzt wird. „Für uns war die Zusammenarbeit mit den Fachverbänden und der Behindertenbeauftragten sehr wichtig“, betont Ralf Schmid, Sprecher der Allgäu Airport Geschäftsführung, „denn nur sie verfügen über das notwendige Fachwissen, um Lösungen zu erarbeiten, die den Betroffenen wirklich helfen.“ Auch die Verbände begrüßten die Initiative des Allgäu Airport und engagierten sich bei zahlreichen Begehungen und Ortsterminen.
Heidi Dintel, die Behindertenbeauftragte der Stadt Memmingen und Mitunterzeichnerin der Zielvereinbarung betont, der Allgäu Airport habe von Beginn der Planungen an mit Menschen mit Behinderung zusammen gearbeitet und die Barrierefreiheit weitgehend umgesetzt. Durch diese Zielvereinbarung sieht sie auch in Zukunft die Nutzungsmöglichkeit des Airports durch mobilitätseingeschränkte Personen gesichert.
Der Airport verpflichtet sich nun, bauliche Maßnahmen sowie akustische und visuelle Info-Systeme noch stärker den Bedürfnissen behinderter Menschen anzupassen. Sie sollen, heißt es in der Vereinbarung, „Menschen mit Behinderung befähigen, ihre Reise eigenständig zu planen und durchzuführen.“ Das Flughafenpersonal wird, so ein weiterer Punkt, im Umgang mit den besonderen Bedürfnissen dieser Gästegruppe geschult, um so künftig für deren Betreuung zur Verfügung zu stehen. „Die kurzen Wege, die unseren Flughafen auszeichnen“, so Schmid, „sind ein großer Vorteil für Menschen mit Handikap.“ Diese Passagiere können künftig bereits bei der Buchung einen Assistenzbedarf anmelden. Treffpunkt hierfür wird künftig die Infothek im Terminal sein. Dort wartet dann geschultes Personal zur weiteren Unterstützung. Die Verbände haben sich ihrerseits verpflichtet, den Airport bei allen Planungen, Baumaßnahmen und Informationsmitteln kompetent zu unterstützen. Gemeinsam sollen auch alternative technische Möglichkeiten untersucht werden. Der Vertrag läuft über drei Jahre, danach soll über eine Fortsetzung verhandelt werden. (Allgäu Airport)
Tweet» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen
Dass ein barrierefreier Flughafen (warum eigentlich „Airport“, wir sind doch hier in Deutschland) entstehen soll, finde ich gut und richtig. Allerdings fürchte ich, dass viel mehr als eine Vorbildfunktion für andere Flughäfen dabei nicht herumkommen wird; wie kann ich denn ohne Auto Memmingen erreichen? Die Bahnhöfe abseits der ICE-Strecken sind doch nur in den allerwenigsten Fällen mit Personal und Ein-/Ausstiegshilfen besetzt, und barrierefreie Reisebusse haben auch Seltenheitswert. Angesichts dessen dürfte sich der praktische Nutzen des barrierefreien „Airport Allgäu“ – leider – in recht engen Grenzen halten.
Da kann ich mich meiner Erfahrung leider nur anschließen. Letztes Jahr flog ich (Rollstuhlfahrer) mit Ryanair von Bremmen nach Memmingen. AM Airport selbst kein Problem, aber der Shuttle nach Muenchen war, entgegen der Aussage des Btreibers, nicht barrierefrei, und der Fahrer verwehrte mir den EInstieg, obwohl ich mit Unterstuetzung hätte hineinkommen können. So musste ich dann den nächsten Flieger abwarten und den nächsten wiederum normalen Reisebus nach München nehemen. Ws ist also nicht mit einem barrierefreien Flughafen getan, auch die An- bzw. Abreise muss in die Planungen einbezogen werden.