Große Kolle-Retrospektive in Chemnitz
Die Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser zeigen noch bis 1. Mai 2011 die retrospektiv angelegte Ausstellungen „Helmut Kolle. Ein Deutscher in Paris“. Mit 90 Exponaten wird das Leben und Werk des außergewöhnlichen Malers vorgestellt. Neben Leihgaben aus deutschen, französischen und griechischen Privatsammlungen sind unter anderem Werke aus dem Centre Pompidou, Paris, dem Musée d’Art et d’Archéologie, Senlis und dem Musée de Grenoble zu sehen.
Helmut Kolle, der mit nur 32 Jahren in Chantilly bei Paris verstarb, entwickelte in nur einem Jahrzehnt ein umfangreiches Oeuvre, das die Traditionen deutscher und französischer Malerei vereint und zu einer eigenständigen Position entwickelte. Deutlich spiegelt seine Kunst das Menschenbild der 1920er Jahre wider. Nach schriftstellerischen Anfängen um 1920 entstand zwischen 1921 und 1931 sein malerisches Werk. 1924 ging er mit seinem Partner und Mentor Wilhelm Uhde nach Paris, wo sich Kolle als einer der wenigen deutschen Künstler nach dem Ende des Ersten Weltkrieges etablieren konnte. Er hatte zu Lebzeiten dank der zahlreichen Kontakte seines Freundes Wilhelm Uhde erfolgreiche Ausstellungen in Pariser Galerien. Während der Zeit des Nationalsozialismus galt sein Werk als entartet. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er 1952/53 in Hannover, Hamburg und Frankfurt am Main und 1994/95 in München erste bedeutende Museumsausstellungen. In der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz befinden sich 19 Gemälde und eine Federzeichnung, die alle Werkkomplexe des Kolle’schen Schaffens abbilden. Fünf Werke sind seit der Eröffnung des Museums 2007 dauerhaft ausgestellt.
Kontakt: Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Stollberger Str. 2, 09119 Chemnitz, Tel.: 0371-4887024, Fax: 0371-4887099, gunzenhauser@stadt-chemnitz.de, www.kunstsammlungen-chemnitz.de. (TMG Sachsen mbH)
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