16. Januar 2011, Reisebranche

TÜV Rheinland: Vorsicht bei der Fahrt im Skilift

Schwere Unfälle mit Skiliften geschehen selten. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn Stürze bei oder aus Skiliften können Verletzungen an Muskeln und Sehnen sowie Knochenbrüche verursachen. „Viele Skifahrer erreichen Sessel oder Bügel nicht rechtzeitig, geraten durch den ‚Ruck’ bei der Anfahrt aus dem Gleichgewicht oder sind beim Ausstieg unkonzentriert“, erklärt Klaus Simon von TÜV Rheinland, der regelmäßig Seilbahnen und Schlepplifte auf ihre Sicherheit hin prüft. „Wer heil auf dem Berg ankommen möchte, sollte besser einen Bügel oder Sessel ungenutzt vorbeiziehen lassen, anstatt durch Drängelei und Hektik einen Sturz zu riskieren.“ Achtung: Wer trotz aller Vorsicht stürzt, muss versuchen, die Spur sofort zu verlassen, damit die Nachfolgenden nicht über ihn fallen.

Hat sich der Sessellift in Bewegung gesetzt, am besten die Skier immer gerade in Fahrtrichtung halten und die Stöcke in der Mitte in die Hand nehmen. Vor allem gilt: nicht schaukeln oder Slalom fahren. Außerdem die Hände nicht in den Schlaufen lassen. „So bleiben Skifahrer beweglicher und können sich in Notsituationen leichter festhalten“, sagt Simon. Kurz vor der Ankunft dann die Skispitzen anheben und zum Aussteigen bereit machen. Achtung: Den Sicherheitsbügel erst nach Erreichen des Hinweisschildes an der Station lösen. Ähnlich vorsichtig sollten Passagiere ihre Fahrt im Schlepplift angehen. Dabei am besten Stöcke in die äußere Hand nehmen, sich nach innen wenden und mit der freien Hand nach dem Schleppbügel greifen. „Wer sich dann einfach leicht gegen den Bügel lehnt, wird wie von selbst gezogen“, erklärt der Experte.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder mit auf den Berg fahren. In Sesselliften dürfen Kinder unter einer Körpergröße von 1,25 Metern nicht ohne Begleitung eines Erwachsenen fahren. Denn längst nicht alle Lifte verfügen über eine Kindersicherung wie etwa einem automatisch arretierbaren Doppelbügel. „Eltern sollten ihre Kinder am besten während der gesamten Fahrt festhalten”, betont der Experte. „So können sie nicht unter dem Sicherungsbügel durchrutschen.” Für alle gilt: Ist das Ende der Fahrt in Sicht, sollte man sich auf den Ausstieg konzentrieren. Dabei besonders darauf achten, dass sich der Schleppbügel nicht in der Kleidung, wie zum Beispiel in langen Schals, verfängt. Nach der Ankunft dann schnell zur vorgeschriebenen Seite aussteigen und den Bügel in Zugrichtung loslassen. Denn wer ihn seitlich wegschleudert, riskiert sich oder andere zu verletzen. (TÜV Rheinland)



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