4. Februar 2011, Deutsche Bahn

Bahn kritisiert angekündigte Warnstreiks scharf

Die Deutsche Bahn bezeichnet die von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) angekündigten Arbeitsniederlegungen bei der DB als völlig überzogen und unangemessen. DB-Personalvorstand Ulrich Weber forderte die GDL auf, zur Vernunft zu kommen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Weber: „Es gibt in der Sache keinen vernünftigen Grund für das Verhalten der GDL. In den Gesprächen zwischen der DB und der GDL gab es bis zuletzt Fortschritte und in vielen Punkten sogar Einigkeit. Wir haben der GDL ein weitreichendes und faires Angebot gemacht – mit Einkommenssteigerungen, Verbesserungen bei Altersvorsorge, Zulagen, Arbeitszeit und einem Rahmentarifvertrag für alle Lokführer. Doch die GDL zeigt kein Interesse an sachgerechten Lösungen. Die DB und ihre Kunden sollen in eine Auseinandersetzung hineingezogen werden, nur um den Druck auf Wettbewerber der DB zu erhöhen. Verhandlung statt Verweigerung ist in dieser Tarifrunde der Königsweg.“

Die DB erneuert ihr Angebot, alle Beteiligten an einen runden Tisch zu bringen. Weber: „Wir stehen auch in Zukunft für eine funktionierende Sozialpartnerschaft. Dafür brauchen wir verantwortungsbewusste Gewerkschaften. Deshalb gilt unser Angebot unverändert: Nur an einem runden Tisch mit unseren Wettbewerbern aus dem Nah- und Güterverkehr und der GDL können die Probleme gelöst werden, die nicht nur die DB betreffen. Denn diese Tarifrunde ist nicht vergleichbar mit früheren Tarifrunden. Es geht diesmal ums Grundsätzliche – für die Branche Eisenbahn und ihre Beschäftigten.“ In bisher zehn Verhandlungsrunden wurden zahlreiche Verhandlungsfortschritte erzielt und Angebote gemacht. Zum Beispiel:
-Anders als die GDL behauptet, hat die DB von Beginn an die Entwicklung eines Rahmentarifvertrags für alle Lokführer unterstützt (Bundesrahmen-Lokomotivführer-Tarifvertrag). Dazu steht die DB. Mit der GDL ist allerdings vereinbart, dass die DB den Rahmentarifvertrag erst dann unterzeichnen wird, wenn dieser Tarifvertrag mehr als die Hälfte der Lokführer außerhalb der DB erfasst.
-Außerdem hat die DB zugesagt, dass die Lokführer der DB Regio-Tochtergesellschaften künftig unter den DB-Tarifvertrag fallen – ebenfalls ein Kernanliegen der GDL.
-Die DB hat darüber hinaus insgesamt Verbesserungen bei den Beschäftigungsbedingungen im Gesamtvolumen von fünf Prozent angeboten. Diese umfassen eine zweistufige Einkommenserhöhung und diverse andere Leistungen hinsichtlich Struktur und Altersversorgung.
-Einigkeit besteht schon seit Oktober 2010 über die Regelungen zum Schutz vor Arbeitslosigkeit und Entgelteinbußen nach einem Betreiberwechsel, also für den Fall, dass ein Lokführer nach einer Ausschreibung das Unternehmen wechseln will.
-DB und GDL haben bereits 2008 Qualifizierungsstandards für Lokführer bei Einstieg, Fortbildung und Simulatortrainings tarifvertraglich vereinbart. Die DB hat zugesagt, diese Standards künftig beizubehalten und in die Qualifizierung der Lokführer zu investieren.
-Die DB hat umfassende soziale Schutzregelungen, für den Fall, dass Lokführer aus gesundheitlichen Gründen eine andere Tätigkeit ausüben müssen. Die DB hat zugesagt, diese Standards auch künftig aufrecht zu erhalten und sie zugleich in einen Rahmentarifvertrag zu übertragen. (Deutsche Bahn)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: