15. Februar 2011, Italien, Tunesien

Tunesische Flüchtlinge erreichen Lampedusa: auf der Nussschale nach Europa

Eine Revolution als Neuanfang? Die Menschen in Tunesien scheinen die Hoffnung auf ein besseres Leben in ihrer Heimat schon wenige Wochen nach dem Sturz des Präsidenten Zine al Abidine Ben Ali wieder aufgegeben zu haben. In den vergangenen Tagen flohen fünftausende Tunesier, teilweise in kleinen Nussschaalenbooten, auf die italienische Insel Lampedusa. Vor allem junge Menschen aus dem nordafrikanischen Land hoffen auf eine bessere Zukunft in Europa.

Die Perspektiv- und Arbeitslosigkeit trieb sie allerdings nicht nur in Richtung Europa, sondern auch zur tunesischen Revolution vor rund vier Wochen. In der Europäischen Union herrscht nun Uneinigkeit darüber, ob den Nordafrikanern Asyl gewährt werden soll oder man dem politischen Neubeginn in Tunesien somit nicht das Fundament entreißt. Schließlich sind die jungen Tunesier das Symbol des Machtwechsels, so dass es eher kontraproduktiv erscheint, wenn die „Träger“ der Protestaktionen sich für ein Leben in Europa und somit gegen den Neustart in Tunesien entscheiden. Bereits vor der Revolution war klar das ein politischer Wandel in Nordafrika vor allem eines braucht: Zeit. (RNO)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen

Themen: ,





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: