23. Februar 2011, Afrika

Revolte in Libyen – Gadaffi schockiert die Welt

Nach den Unruhen und politischen Machtwechseln in Tunesien und Ägypten, schien es nur eine Frage der Zeit bis die Welle der Revolution auch Libyen erreicht. Allerdings verlaufen die Aufeinandertreffen von Demonstranten und Sicherheitskräften in Libyen bisher weitaus dramatischer als zuvor in Tunesien oder Ägypten: seit einigen Tagen kommt es nun schon zu blutigen Auseinandersetzungen von Protestanten und Anhängern des Regimes. Die Zahl der Todesopfer liegt verschiedenen Medienangaben zur Folge zwischen 250 und 400 Menschen.

Erstmals seit Beginn der Unruhen hat sich gestern auch das libysche Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi zu Wort gemeldet. Anstatt eines Rücktritts verkündete der 68jährige allerdings, dass er bis zum „letzten Blutstropfen“ kämpfen wolle, bezeichnete die Demonstranten als „Verräter“ und ließ verlauten „Haus für Haus zu säubern“. Mittlerweile ziehen bewaffnete Milizen Gadaffis durch die Straßen, so dass die Zahl der Toten wohl weitaus höher liegt, als die offiziellen Angaben vermuten lassen.

Unterdessen hat sich der bereits für tot erklärte Innenminister Abdulfattah Junis zu Wort gemeldet und über ein TV-Interview bekanntgegeben sich der Protestbewegung anschließen zu wollen. Nach der Türkei und Deutschland lassen nun auch die USA ihre Bürger aus Libyen ausfliegen. (RNO)



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