17. Mai 2011, Rügen

Rügen startet in die Wandersaison

Während zum Sommer-Reisegepäck der meisten Rügen-Urlauber vor allem Badelatschen für ausgiebige Strandtage unbedingt dazugehören, packen Aktivurlauber seit einiger Zeit auch immer öfter die Wanderschuhe und einen zünftigen Rucksack ein. Denn mit ihrem ausgedehnten Wegenetz, den mannigfaltigen Landschaften und zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten hat sich Deutschlands größte Insel in den letzten Jahren auch unter Wanderern einen Namen gemacht. Und die zeigt sich im Frühling von ihrer schönsten Seite: mit frischem Buchengrün, blühenden Obstbäumen und weiten, gelb leuchtenden Rapsfeldern. Mehrere hundert Kilometer umfasst das Wanderwegenetz auf Rügen und führt beispielsweise über die sanften Hügel der Halbinsel Mönchgut, die schattigen Wälder der Granitz, durch die ländliche Idylle Westrügens oder entlang schilfgesäumter Boddenufer.

Den Hochuferweg entlang der berühmten Rügener Kreideküste haben Nutzer der Internetplattform wanderwelten.com 2008 sogar unter die zehn schönsten deutschen Wanderwege gewählt. Auf rund 13 Kilometern geht es im Nationalpark Jasmund entlang der weißen Klippen und durch üppige Buchenwälder. Dank mehrerer Abstiege können Wanderer auch des Öfteren mal die Perspektive wechseln: die Kreideküste, die sich bis zu 118 Meter hoch über die Ostsee erhebt, von unten bewundern und ihren Weg am Strand fortsetzen. Oben wie unten gibt es dabei viel zu entdecken: die sich den Kreideklippen auf der Landseite direkt anschließenden Buchenwälder der Stubnitz beherbergen zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten wie beispielsweise Orchideen, Schmetterlinge, Seeadler oder Frösche und Eidechsen.

Am steinigen Strand findet fast jeder Wanderer auf seiner Tour Hühnergötter – Feuersteine mit einem kreisrunden Loch – oder Donnerkeile, versteinerte Teile urzeitlicher Tintenfische. Auch Gelegenheiten für eine Rast finden sich fast überall: auf alten Baumstämmen, großen Steinen und an Aussichtspunkten, die atemberaubende Blicke auf die Kreideküste freigeben.

Als Ausgangspunkte für die Wanderung an der Kreideküste bieten sich die Hafenstadt Sassnitz, das kleine Örtchen Lohme oder der Parkplatz in Hagen an. Wer in Sassnitz startet, erreicht am Ende der Strandpromenade, beim Parkplatz Wedding, den Hochuferweg, auf dem man schon nach einem halben Kilometer zur so genannten Piratenbucht gelangt. Dort soll der berühmt-berüchtigte Pirat Klaus Störtebeker von Jahrhunderten einen seiner Schätze vergraben haben. Kleine Bäche, die schlanken Stämme urwüchsiger Buchen und die Ostsee begleiten den Wanderer zu den schönsten Aussichtpunkten der Kreideküste, die sich seit Jahrmillionen unter dem Einfluss von Wind, Wasser und Wetter fortwährend verändert. Die sogenannte Victoriasicht und der Königsstuhl gehören dabei zu den schönsten Aussichten. Am bekanntesten Abschnitt der Rügener Kreideküste, dem Königsstuhl, zieht es jährlich tausende Besucher in die multimediale Erlebnisausstellung des „Nationalpark-Zentrums Königsstuhl“, die verborgene Geheimnisse der Natur enthüllt und spannende Einblicke in Geschichte und Natur der Kreideküste bietet.

Zwischen Königsstuhl, Parkplatz Hagen, Lohme und Sassnitz verkehren Linienbusse, mit dem sich Wanderer den Rückweg bei Bedarf ein wenig erleichtern können.(TMZ Rügen)



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