Bremer Kunsthalle nach Umbau vor Wiedereröffnung
Die Bremer Kunstszene hat ihren traditionellen Mittelpunkt wieder: Unter dem Motto „Aufgeschlossen!“ eröffnet das Museum nach langer Um- und Anbauzeit am 20. August 2011 deutlich erweitert und modernisiert. So sind die Schätze des Hauses bald wieder zu besichtigen, darunter nicht zuletzt die mehr als 200.000 Handzeichnungen und druckgrafischen Blätter des Kupferstichkabinetts, das zu den bedeutendsten in Deutschland gehört. Zur Feier des Tages können Besucher die erweiterte Kunsthalle am 20. und 21. August bei freiem Eintritt besichtigen.
Die erste große Sonderausstellung nach der Wiedereröffnung ist dann ab 15. Oktober 2011 zu sehen: „Edvard Munch – Rätsel hinter der Leinwand“ erzählt die spannende Geschichte eines Bremer Sensationsfundes. 2005 fand eine Restauratorin hinter einem Munch-Gemälde aus der Sammlung des Museums eine zweite Arbeit des Malers. In der Ausstellung wird der Besucher auf eine Reise in die Bildwelten Munchs gehen, um die rätselhafte Botschaft des Bildes zu entschlüsseln.
Auf den Umbau hatte der Kunstverein, der die Kunsthalle trägt, lange hingearbeitet. Schon 2005 war ein Architektenwettbewerb veranstaltet worden. 2009 rückten dann Bagger und Betonmischer an. Die neue Kunsthalle ist nun in manchem ganz die alte: Das zentrale Gebäude hat zwei kompakte sechsgeschossige Anbauten erhalten, die die ursprüngliche Symmetrie des 1849 errichteten Baus wiederherstellen. Innen setzt sich das Konzept etwa in den rechts und links angeordneten Treppenhäusern fort.
Insgesamt verfügt die Kunsthalle jetzt über ein Drittel mehr Fläche. Neue Räumlichkeiten entstanden dabei für das Kupferstichkabinett, die Museumsbibliothek und die Abteilung Bildung und Vermittlung. Möglich wurde das auf rund 30 Millionen Euro geschätzte Bauprojekt nicht zuletzt durch – für Bremen typisches – privates Engagement: Zwei Familien und eine Familienstiftung bezahlten rund ein Drittel der Arbeiten, Land und Bund je ein weiteres Drittel. Im Zuge des Umbaus werden zudem Anlieferung, Sicherheit, Klimatechnik, Depots und Restaurierungswerkstätten und andere wichtige Bereiche auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. (BTZ)
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