24. Juni 2011, Menorca

„Fiesta de Sant Joan“: Menorca feiert sein bekanntestes Volksfest

Das bekannteste aller Volksfeste, die über den Sommer hinweg auf Menorca gefeiert werden, ist zweifelsohne die eindrucksvolle „Fiesta de Sant Joan“ in Ciutadella. Das traditionelle Johannisfest, in dessen Mittelpunkt die reinrassigen schwarzen menorquinischen Pferde stehen, wird seit Jahrhunderten Jahr für Jahr ohne Unterbrechung gefeiert. Obwohl es auch eine religiöse Komponente hat, hat es seinen unverwechselbaren Reiz vor allem als Volksfest entwickelt. Heute ist die Fiesta de Sant Joan praktisch der Grundstein für das Identitätsgefühl der menorquinischen Gesellschaft.

Die Feierlichkeiten beginnen am Dia del Bé, dem „Tag des Lamms“, jeweils am Sonntag vor dem Namenstag des Heiligen Johannes. In diesem Jahr fängt die Fiesta de San Juan also schon am 22. Juni an. Im Palacio del Caixer Senyor oder Zeremonienmeisteers kommen die Mitglieder der „Junta de Caixers“, einem Ausschuss aus Vertretern der traditionellen Gesellschaftsschichten der Stadt auf ihren Pferden, erstmals zusammen. Der Caixer Senyor steht für den Adel, der Caixer Capellà für den Klerus, die Caixers Menestrals für das Handwerk und die Caixers Pagesos für den Bauernstand. Der Protagonist des ersten Festtages aber ist der „S‘Homo des Bé“. – der Mann mit dem Lamm. Wie Johannes der Täufer ist er mit Lammfellen bekleidet. Barfuß zieht er durch die alten Gassen von Ciutadella, um die Caixers auf ihrem Weg zu den lokalen Würdenträgern zu begleiten. Im Laufe des Tages durchwandern sie die Gassen des historischen Zentrums von Ciutadella, besuchen das Rathaus, den Bischofspalast, das Seniorenspital, die sozialen Einrichtungen und die Herrschaftshäuser Alles, um ihre Bewohner zur Teilnahme an den Fiestas des 23. Juni aufzufordern.

Um 14 Uhr des Folgetages beginnt dann das Fest des Hl. Johannes, an dem die Bevölkerung voller Inbrunst teilnimmt. Der „Fabioler“ reitet mit seiner Flöte auf einem Esel zum Palast des Caixer Senyor, um sich die Erlaubnis einzuholen, das Fest eröffnen zu dürfen. Zum anschließenden, immer gleich verlaufenden Festzeremoniell gehört, dass die Reiter den Born-Platzes umrunden, das Vespersingen in der Klause von Sant Joan und die berühmte „Haselnussschlacht“, bei der sich die Einwohner von Ciutadella mit Tonnen von Nüssen bewerfen. Erst im Morgengrauen enden die Feierlichkeiten.
Der große Tag aber ist der 24. Juni. Schon am frühen Morgen ist der Fabioler wieder unterwegs, um die Teilnehmer und Hauptakteure des Festes zusammenzurufen. In der Kathedrale wird die Misa de Caixers gelesen. In einem feierlichen Reiterumzug ziehen die Caballers dann hinab zum Pla de Baixamar, um ihr Können, ihre Schnelligkeit und Geschicklichkeit bei den anschließenden Reiterspielen zu zeigen. Das Fest nimmt sein Ende unter dem Klang von Trommel und Flöte.

www.visitciutadella.com/content/de/171/Sant_Joan_(Johannistage).html (FVA Spanien)



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