Guinness-Weltrekord-Versuch im Messerwerfen im Safaripark Stukenbrock
„Anfangs übt man, dass die Messer im Brett stecken bleiben.“ Das war vor 22 Jahren, und Patrick Brumbach war ein Steppke von gerade mal acht. Heute ist er „der schnellste Messerwerfer der Welt“. Jetzt wagt ereinen neuen, atemberaubenden Rekordversuch: „Ich werfe die meisten Messer der Welt rückwärts stehend in einer Minute – beidhändig.“ Am Mittwoch (17. August 2011) um 11 Uhr in der Westernstadt im Zoo Safaripark.
Auf der Bühne der Westernstadt im Freizeitbereich des Zoo Safariparks, hier, wo er täglich in der Show das Publikum begeistert, tritt Patrick Brumbach an. Die Redaktion des „Guinness Buchs der Rekorde“ hat akzeptiert. Die Vorgabe: mindestens 40 Messer müssen nach einer Minute im Brett stecken. Nicht irgendwie und irgendwo, sondern rund um Ramona, Patricks Frau.
Seit acht Jahren steht sie am Brett, wenn ihr Mann wirft. Lächelnd und absolut regungslos. Angst? „Nein“, Ramona schüttelt den Kopf, „getroffen hat er mich noch nie!“ Und wenn’s mal Krach gibt? „Dann werfe ich die Messer“, lacht die hübsche junge Frau.
Eine (nerven)starke Partnerin. Und das war auch Patrick Brumbachs Mama schon. Sie nämlich stellte sich ans Brett, als der König der Messerwerfer noch ein kleiner Prinz war, 6. Generation einer Artistenfamilie. „Meine Mutter war es auch, die mich dann korrigiert hat, während die Messer flogen.“ Das große Vorbild aber war immer Vater Fritz Brumbach. „Er war einfach erstklassig als Messerwerfer, und hat so viel erreicht – eigentlich alles, außer eben einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde“, sagt Patrick.
Heute können die Eltern Brumbach stolz sein auf ihren Sohn. Er ist der einzige Messerwerfer der Welt der mit beiden Händen werfen kann. 2006 stellte Patrick Brumbach seinen ersten Weltrekord auf, in der Oliver-Geißen-Show: „die meisten Messer innerhalb einer Minute vorwärts – beidhändig“. 96 Messer blieben stecken. Zwei Jahre später stellte er den eigenen Rekord ein: 99 Treffer. Beim nächsten Rekord stand Ramona ausnahmsweise nicht am Brett: Patrick zielte auf Luftballons, aus 15 Metern Entfernung – 2009 war das in Peking. „Die meisten Ziele aus großer Distanz in einer Minute“…
Dass der Ausnahmeartist und Rekordhalter nicht nur in Asien und Europa das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss, versteht sich fast von selbst. Bis in die USA hat er es geschafft. „Las Vegas, Cesars Palace“, sagt Patrick, und wer sich in der Artistenwelt ein klein wenig auskennt, weiß: hier treten nur die Besten der Besten auf. „Best ground act“ der Circus Friends Association in Großbritannien, zwei Mal ausgezeichnet beim Zirkusfestival in Monte Carlo – das sind die Awards, auf die Patrick besonders stolz ist.
Für den neuen Rekord probt Patrick Brumbach seit knapp vier Monaten, abends nach seiner täglichen Arbeit im Zoo Safaripark. Zwei Meter vom Brett entfernt steht er, schaut ins Publikum statt in der Augen seiner Ramona, greift nach einem Messer, dreht die rechte Schulter und den Kopf, wirft. Tak. Das Messer sitzt. Scheinbar im gleichen Moment fliegt schon das nächste – aus der linken Hand…. Tak. Tak. Tak. So schnell, dass das Auge kaum folgen kann.
Eine Mischung aus Können, Konzentration und Perfektion. „Problematisch wird es, wenn ich beim Rekord nervös werde, feuchte Hände bekomme. Dann rutschen die Metall-Messer in der Hand ab…und ich kann nicht mehr genau zielen“, sagt der Artist.
Ramona lächelt immer noch! Nur wenige Zentimeter neben ihrem Körper, über ihrem Kopf, stecken die Messer im Brett. Patrick hatte bei der Probe heute keine feuchten Hände.
Dass die junge Frau nun doch zittert, liegt einzig am schulterfreien Kleid und an der lausigen Kälte in diesem Sommer. „Fertig für heute? Dann zieh‘ ich mich um und mach‘ Abendessen.“ Spaghetti gibt’s heute bei Familie Messerwerfer für Papa Patrick, Mama Ramona und die beiden Söhne. Und die werden mit Löffel und Gabel gegessen. Und das, obwohl der Familienvater sagt: „Messer gehören für mich zum Leben wie die Luft zum Atmen.“ (Safaripark)
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