Jubiläum für den nie fertiggestellten Masurischen Kanal
Vor 100 Jahren begann ein ehrgeiziges Projekt in Masuren: Mit dem Großen Masurischen Kanal wollte man die Masurischen Seen mit der Ostsee verbinden. Der Kanal sollte vom Mauersee bis nach Allerburg an der Alle (heute Druschba) führen und Schiffen den Weg über die Alle und den Pregel bis Königsberg ermöglichen.
Auf 50 Kilometern Länge musste der Kanal einen Höhenunterschied von rund 110 Metern überwinden. Dafür sollten insgesamt zehn gigantische Schleusen entstehen. Die Bauarbeiten begannen 1911, mussten aber 1914 beim Beginn des Ersten Weltkriegs unterbrochen werden. 1918 wurden sie fortgesetzt, aber 1922 wegen Geldmangels erneut gestoppt. Die nächste Bauphase dauerte von 1934 bis 1942. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ostpreußen geteilt. Der südliche Teil des Kanals befindet sich seitdem auf polnischem, der nördliche auf russischem Gebiet. Der Kanal wurde nie fertig, von den fünf Schleusen auf der polnischen Seiten ist nur jene bei Guja komplett. Sie erfüllt heute noch eine wichtige Funktion zur Regulierung des Wasserstandes des Jezioro Rydzówka (Rehsauer See), der teilweise über den Masurischen Kanal abfließt.
Der Kanal fließt auf polnischer Seite durch sehr dünn besiedelte Gebiete und durchquert unter anderem das Naturschutzgebiet Bajory. Dieses wird von zahlreichen seltenen Vogelarten aber auch von Wölfen als Rückzugsgebiet genutzt. Infos in polnischer Sprache unter www.kanalmazurski.pl Allgemeine Auskünfte über Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt unter www.polen.travel (FVA Polen)

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