12. Dezember 2011, Südafrika

Mageres Ergebnis bei Klimagipfel in Durban

Nach mehr als zweiwöchigen Verhandlungen endet in Südafrika der Klimagipfel mit einem sehr mageren Ergebnis. „Die Welt verdient einen besseren Deal als den lauwarmen Klimakompromiss von Durban“, so Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. „Länder wie die USA und Kanada streuten immer wieder Sand ins Getriebe. Das enttäuschende Ergebnis reicht nicht aus, den durch den Klimawandel ausgelösten Bedrohungen für Mensch und Natur zu begegnen. Es wurde die Chance verpasst, einen starken Fahrplan zu verabschieden, der den globalen Temperaturanstieg unter zwei Grad Celsius begrenzen könnte“, so das ernüchternde Fazit des WWF. Hinter der glänzenden Fassade einer neuen Vereinbarung verbergen sich kaum belastbare Inhalte. Die Beschlüsse seien reine Formelkompromisse. Es klaffe nach wie vor ein immenser Abgrund zwischen den dringend notwendigen Maßnahmen und dem politischen Willen. Bei den Beschlüssen zur zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls blieb offen, wie die zahlreichen Schlupflöcher geschlossen werden sollen und welche Laufzeit diese Periode haben wird.

Es blieb unklar, wie die Rechtsverbindlichkeit eines zukünftigen Abkommens aussehen wird. Dringend notwendige Monitoring und Anrechnungsregeln fehlen fast vollständig „Das Ergebnis ist eine Ansammlung von Unverbindlichkeiten,“ so Eberhrad Brandes vom WWF.

Beim Verhandlungsmarathon in Durban standen zudem eine Reihe von wichtigen neuen Regelungen auf dem Programm. Im Vordergrund stand vor allem der so genannte Grüene Klimafonds. Die Delegierten einigten sich immerhin auf einige Spielregeln des Fonds. Woher die angestrebten 100 Milliarden US Dollar pro Jahr in 2020 kommen sollen, ist jedoch nach wie vor unklar. Die Entscheidung, ob hierzu u.a. Schiffs- und Flugverkehr bspw. mit einer Abgabe belegt werden sollen, wurde nicht getroffen.

Auch die Abmachungen zu REDD+, einem Instrument, mit dem die Emissionen aus der Waldzerstörung verringert werden sollen, bewegten sich nur im Schneckentempo. Der WWF befürchtet, dass die weiterhin bestehenden Unklarheiten sowohl technischer als auch finanzieller Art das Risiko bergen, dass sowohl Gerber- als auch Waldländer die Motivation verlieren, dieses Instrument zu unterstützen. (WWF)



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