Maschkera: Faschingsbräuche und heidnischer Volksglaube in der Alpenwelt Karwendel
Zwischen Dreikönig und Aschermittwoch sind geheimnisvolle bunte Gesellen mit Holzmasken unterwegs. Die „Maschkera“ der Alpenwelt Karwendel halten während des Faschings Bräuche und Volksglaube aus heidnischer Zeit hoch. In den oberbayerischen Orten Wallgau und Krün und vor allem in Mittenwald, sind die kauzigen Faschingsgesellen unterwegs.
Bis zum 21. Februar 2012 holen sie ihre handgeschnitzten Larven und bunten Kostüme hervor. Dahinter unerkannt treiben sie musizierend und scherzend durch die Gassen, um die Dämonen der dunklen Jahreszeit zu vertreiben und die Natur aus dem Winterschlaf zu wecken. Mit verstellter Stimme machen sie sich dabei auch über so manche Einheimische lustig. Höhepunkt des farbenfrohen Treibens ist der 16. Februar 2012, der „Unsinnige Donnerstag“. Pünktlich um zwölf Uhr mittags wecken die Schellenrührer in der Mittenwalder Fußgängerzone – wie bereits seit rund 500 Jahren – den Frühling; in Wallgau und Krün ebenso. Mit kurzen Lederhosen, schweren Glocken umgeschnallt, grünen Hüten und Holzlarven hüpfen Männer in einer langen Reihe und gemeinsamem Rhythmus voran.
Zu den Maschkera zählen aber auch viele andere überlieferte Figuren, wie Pfannenzieher, Bärentreiber und Jacklschutzer. Sie alle tragen kunstvolle Holzmasken, die heute noch von Geigenbauern und ande-ren geschnitzt und wie die Kostüme von Generation zu Generation weitergegeben werden. Am Sonntag, dem 19. Februar sind alle Maschkera beim Wallgauer Faschingsumzug auf den Beinen. Jeden Montag, Dienstag und Donnerstag, so auch am Rosenmontag und Faschingsdienstag, treffen sich Jugend und Maschkera zur „Gunkel“ in den Wirtshäusern von Mittenwald. Dort wird ausgelassen musiziert und getanzt. Bis Aschermittwoch dauert der Heidenspaß.
Jahrhunderte alt ist die Tradition der Maschkera. Zum Ende der Raunächte am Dreikönigstag beginnt die Zeit, in der die Natur erwa-chen und allmählich wieder wachsen soll. Für die Menschen früher war sie wichtige Wendezeit des Jahres, in der Frühlingsfreuden die winterliche Schwermut sowie mehr Sonne die Dunkelheit ablöste. www.alpenwelt-karwendel.de. (Alpenwelt Karwendel)
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