13. Februar 2012, Heidelberg

Uraufführungspremiere „Sammlung Prinzhorn“ im Heidelberger Opernzelt

Der ehemalige Balletdirektor am Theater Heidelberg, Johann Kresnik, kehrt nach über 20 Jahren mit der Uraufführung „Sammlung Prinzhorn“ wieder nach Heidelberg zurück.

Johann Kresnik war von 1979-89 am Theater Heidelberg als Ballettdirektor engagiert und startete von hier seine sowohl nationale als auch internationale Karriere. Er entwickelte seinen Stil eines modernen choreografischen Theaters. Von Heidelberg aus ging er nach Bremen, Berlin, Bonn, wo er mit den größten Künstlern dieser Zeit zusammentraf und mit ihnen arbeitete, so z.B. mit Jutta Lampe, Bruno Ganz, Kurt Hübner, Peter Stein, Peter Zadek. Johann Kresnik gehört zu den wichtigsten Regisseuren an der Schnittstelle zwischen Schauspiel und Tanz. Im Laufe seiner Arbeiten, die ihn auch zu zahlreichen Gastspielen ins Ausland führten, setzte er sich u.a. mit zahlreichen Künstlerbiografien auseinander, z.B. mit Bacon, Kahlo, Picasso, Goya, Nussbaum. Jetzt kehrt der Künstler mit der Uraufführung „Sammlung Prinzhorn“ an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Er thematisiert die in Heidelberg beheimatete Ausstellung. Wie so oft arbeitet Kresnik spartenübergreifend. Neben dem Schauspielensemble bestreiten Tänzer und Musiker, sowie ein Bewegungschor aus über 20 Statisten bestehend, diesen Abend. Auch ist es gelungen, Mitglieder des damaligen Heidelberger Kresnikensembles für diese Arbeit zu gewinnen.
Für die Bühne zeichnet Marion Eisele verantwortlich. Die Kostüme gestaltet Erika Landertinger. Die Bühnenmusik komponiert James Reynold.

Die Historie der Heidelberger „Sammlung Prinzhorn“
Der Arzt und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn kam 1919 an die Psychiatrische Klinik der Universität Heidelberg. Hier sammelte er über 5.000 künstlerische Arbeiten von etwa 435 Patienten psychiatrischer Anstalten in ganz Europa. Die Sammlung sollte schon damals zu einem Museum ausgebaut werden und die Bedeutung der Kunst psychisch kranker Menschen dokumentieren. Stattdessen wurde sie 1938 in der NS-Ausstellung »Entartete Kunst« gegen die Kunst der Moderne instrumentalisiert und geriet nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Erst von 1980 an wurde die Sammlung restauriert, katalogisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – unter Mitarbeit von Johann Kresnik.

Weitere Aufführungstermine: Fr 24.02.2012, So 26.02., Do 22.03., Mo 16.04., Di 17.04. jeweils um 19.30 Uhr. (TV Heidelberg)



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